Vertreter aus Drenthe und der Grafschaft tauschen sich aus

Im Sitzungssaal des Provinzparlaments Drenthe in Assen tauschten sich niederländische Parlamentsmitglieder und Mitglieder des Grafschafter Kreistages aus. Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim
Katastrophenschutz, Wassermanagement oder der Europark Emlichheim-Coevorden: Beispiele für eine erfolgreiche deutsch-niederländische Zusammenarbeit gibt es in der Grafschaft Bentheim viele. Wie viel Potential in grenzüberschreitenden Projekten steckt, wurde kürzlich bei einem Austausch zwischen Abgeordneten des Provinzparlaments Drenthe und Mitgliedern des Grafschafter Kreistages im niederländischen Assen einmal mehr deutlich.
Ein Thema, das die Politikerinnen und Politiker auf beiden Seiten der Grenze intensiv beschäftigt: Die Reaktivierung der Bahnstrecke für den Personennahverkehr zwischen Bad Bentheim, Neuenhaus und Coevorden. Ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen sei hier weiterhin wichtig, waren sich Niederländer und Deutsche einig. So nahmen die Mitglieder beider Parlamente auch gleich einen konkreten Arbeitsauftrag mit nach Hause. Mit der „Assener Erklärung“ soll eine gemeinsame Absichtserklärung aufgesetzt werden, um die besondere Bedeutung der grenzüberschreitenden Bahnverbindung noch einmal zu bekräftigen.
Energie, Tourismus und Wasserstoff
„Im Hinblick auf die Infrastruktur, aber auch in den Bereichen Energie, Tourismus und Wasserstoff können wir noch intensiver zusammenarbeiten. Als Brückenbauer können wir die Grenze hier in Teilen aufheben“, machte Harm Henk Veldsema, Vorsitzender der europäischen Arbeitsgruppe des Provinzparlaments Drenthe, deutlich. Auch Andre Mülstegen, Vorsitzender des Grafschafter Kreistages, bekräftigte, wie wichtig ein kontinuierlicher Austausch sei, um den europäischen Gedanken zu leben und weiterzuentwickeln. „Wir können viel voneinander lernen“, ist sich Mülstegen sicher. Landrat Uwe Fietzek richtete den Blick auf den Arbeitsmarkt: „Wir stehen vor großen Herausforderungen und müssen auch hier den grenzüberschreitenden Austausch insbesondere der jungen Leute forcieren.“ Denkbar sei z.B. eine Kooperation zwischen dem Berufsschulzentrum in Coevorden und dem geplanten Campus Berufliche Bildung in der Grafschaft.
Gemeinsamer Besuch von Emmen
Neben dem Austausch in Assen stand ein gemeinsamer Besuch von Emmen, der größten Stadt der Provinz Drenthe, auf dem Programm. Dort erfuhren die Grafschafter Kreistagsmitglieder mehr über die städtebauliche Entwicklung des Stadtzentrums, in welches rund 600 Millionen Euro in den vergangenen Jahren investiert worden sind. Nach 2019 war es das zweite Treffen zwischen Abgeordneten des Provinzparlaments Drenthe und Mitgliedern des Grafschafter Kreistages. Weitere Austausche hatten Corona bedingt nicht stattfinden können. Künftig sind aber regelmäßige Treffen angedacht. Ein Besuch der Niederländer in der Grafschaft ist für das nächste Jahr geplant.