Trinkwasserschutz: Emlichheim fördert Einbau von Zisternen

Stellen alternative Bewässerungsmöglichkeiten vor (von links): Inga Müller, Gemeindedirektorin Daniela Kösters und Dirk Collmann. Foto: Lindschulte
Emlichheim Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Emlichheim hat kürzlich eine neue Förderrichtlinie beschlossen, über die ein Zuschuss für den Einbau von Regenwasserspeicheranlagen, zum Beispiel Zisternen, für private Grundstücke gewährt wird. Die Gemeinde will damit einen Anreiz zu einem bewussten und ressourcenschonenden Umgang mit Trinkwasser schaffen.
Die Richtlinie ist eine Reaktion auf die Meldungen der Wasserversorger in den letzten Jahren und Monaten, dass aufgrund der klimawandelbedingten Trockenheit viele Grundstücksbesitzer das aufwendig aufbereitete Trinkwasser für ihre Gartenbewässerung nutzen. Gemeindedirektorin Daniela Kösters teilt dazu mit: „Auch unser Wasser- und Abwasserzweckverband Niedergrafschaft (WAZ) hat einen deutlichen Anstieg des Trinkwasserverbrauchs in Hitze- und Trockenphasen festgestellt und vieles davon geht durch Wasserschläuche und Rasensprenger in die hiesigen Gärten.“
Weil man sich in der Gemeinde aber auch viele schöne, bunt bepflanzte Gärten wünscht, haben die Verantwortlichen sich Gedanken gemacht, wie Gärten ohne das Trinkwasser bewässert werden können. „Zum einen wird empfohlen, sich Filteranlagen für genehmigungsfreie häusliche Grundwasserpumpen einzubauen. Der Einbau und die Anschaffung lassen sich im Zuge des Neubaus gut realisieren und die Nutzung des oberflächennahen Grundwassers ist schonender als der Gebrauch von kostbarem Trinkwasser“, erklärt Inga Müller von der Planungs- und Umweltabteilung.
Bis zu 250 Euro Zuschuss
„Noch besser sind allerdings Anlagen, mit denen das Regenwasser aufgefangen und gespeichert werden kann. Es gibt verschiedene Systeme, zum Beispiel unterirdisch angeordnete Zisternen, mit denen man ohne Probleme über die eigenen Dachflächen mehrere tausend Liter Regenwasser auffangen und nutzen kann. Bei den zunehmenden Starkregenereignissen können so zusätzlich die Spitzen abgefangen werden. Dies schützt dann ebenfalls vor den vermehrt festzustellenden Überschwemmungen der Straßen- und Wegeflächen“, berichtet Dirk Collmann von der technischen Bauabteilung. Das gespeicherte Regenwasser wird dem Boden in trockenen Zeiten nach und nach wieder zugeführt.
Da der Einbau einer Zisterne aufwendiger ist als eine Grundwasserfilteranlage, will die Gemeinde in unbürokratischer Weise diese Maßnahme mit einem Zuschuss unterstützen. Nach der Richtlinie erhalten Grundstücksbesitzer für den Einbau einer Regenwasserspeicheranlage 25 Prozent der Kosten für Anschaffung und Einbau, maximal jedoch 250 Euro. Die Richtlinie ist zunächst für eine Pilotphase von zwei Jahren gedacht und tritt mit dem 1. August in Kraft. Die kurzfristige Umsetzung soll insbesondere die vielen Häuslebauer im neuen Baugebiet „Stöffers Kamp II“ ansprechen, die derzeit gerade ihren Neubau planen. Aber auch für alle anderen Grundstücke gilt die Förderrichtlinie. Das Speichervolumen muss mindestens drei Kubikmeter betragen.
Die Richtlinie und Hinweise zum Antrag sind auf der Homepage der Samtgemeinde Emlichheim unter der Rubrik „Wirtschaft und Bauen“ zu finden. Weitere Informationen erteilen Inga Müller unter Telefon 05943 809-153 oder per E-Mail an mueller@emlichheim.de sowie Dirk Collmann unter Telefon 05943 809-155 oder per E-Mail an collmann@emlichheim.de.