10.06.2022, 12:15 Uhr

Theater-AG des Gymnasiums Nordhorn kehrt zurück auf die Bühne

Die spielfreudigen Darstellerinnen des Jahrgangs 9 in einer Szene aus dem Stück „Kein Verlass mehr auf die Alten“. Foto: privat

Die spielfreudigen Darstellerinnen des Jahrgangs 9 in einer Szene aus dem Stück „Kein Verlass mehr auf die Alten“. Foto: privat

Nordhorn Nach drei Jahren, in der die Theater-AG des Gymnasiums Nordhorn pandemiebedingt nicht auftreten durfte, war die Freude der Schülerinnen und Schüler groß, als sie endlich wieder die Bühne der Aula vor Publikum betreten konnten. „Und Publikum gab es reichlich am 31. Mai und 2. Juli, alle Reihen waren restlos besetzt“, lautete das begeisterte Fazit der jungen Akteure.

Die Aufführung begann mit einer kleinen Familienszene mit dem Titel „Familienzwist“, die der achte Jahrgang aufführte und viele Lacher einheimste, als es darum ging, ob es nicht taktlos sei, zum Sterbebett der Tante bereits vorzeitig in Schwarz zu erscheinen.

Weiter ging es mit einer anderen Familienszene, diese wurde aufgeführt vom Jahrgang 9. In „Kein Verlass mehr auf die Alten“ wird Oma Frieda (gespielt von Svenja Hoedt) von ihren Töchtern, Nachbarn und Nichten wiederholt um Gefallen gebeten – mal süß verpackt, mal stumpf vorgetragen. Doch im Laufe des Stückes lernt die ältere Frau („Sie ist schon fast 70!“; „Oder eher, sie ist erst fast 70?“), endlich mal Nein zu sagen und für sich selbst einzustehen.

Nach der Pause begann das Highlight des Abends, das Stück „Top Dogs“, besetzt mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs. Darin geht es um Spitzenmanager, die ihren Job verloren haben und nun bei einer Organisation die Chance erhalten, sich auf eine neue Arbeit vorzubereiten. Zu Beginn sind die neuen Arbeitslosen optimistisch und präsentieren sich von ihrer besten Seite, doch nach und nach wird erkennbar, dass hinter der Fassade Menschen stehen, die vom Leistungsdruck zermürbt wurden und nicht mehr ein normales Leben führen können. Diese starke Gesellschafts- und Kapitalismuskritik wurde unterhaltsam umgesetzt mit absurdem Humor und dramatischen Momenten, als zum Beispiel eine Managerin, gespielt von Svenja Kiepe, aus Wut einen Stuhl von der Bühne der Schulaula direkt vor das Publikum kickt, welches sich gehörig erschreckt. Oder als ein Manager, der von Thorge Heils verkörpert wurde, sich sehr bildlich (und blutig) ausmalt, wie er seinen Chef von einer Klippe stößt. „So düster das klingen mag, die Lacher kamen auf jeden Fall nicht zu kurz“, so die einhellige Meinung der jungen Darsteller.

Wer sich die nächste Aufführung der Theater-AG nicht entgehen lassen will, ist herzlich eingeladen, sich am Dienstag, 28. Juni, und am Mittwoch, 29. Juni, jeweils um 19 Uhr die Inszenierung des Stückes „Der Tod und das Mädchen“ anzuschauen, das dann vom Ensemble der Q34 auf die Bühne gebracht wird.

Szenenfoto aus dem Bühnenstück „Top Dogs“, besetzt mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs. Foto: privat

Szenenfoto aus dem Bühnenstück „Top Dogs“, besetzt mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs. Foto: privat