02.10.2020, 13:39 Uhr

Sternwarte Neuenhaus blickt trotz Corona nach vorne

Der erste Vorsitzende Christoph Lohuis mit einer Sternschnuppe

Der erste Vorsitzende Christoph Lohuis mit einer Sternschnuppe

Neuenhaus Neben der über dreimonatigen Schließung der Sternwarte und des Planetariums Neuenhaus bis Ende Juni mussten auch fast alle Veranstaltungen bis zum Jahresende absagt werden. Eigentlich kämen mehrere hundert Gäste allein zu den Kinderprogrammen in den Sommerferien, in diesem Jahr könnten es 20 im gesamten Jahr werden, sollten die beiden Veranstaltungen im Herbst ausgebucht sein. „Diese Zahlen dokumentieren an einem Beispiel, wie die aktuelle Corona-Situation uns, aber auch vielen anderen Einrichtungen zu schaffen macht“, sagt der 1. Vorsitzende Christoph Lohuis. Doch die Sternwarte blickt nach vorne und umso mehr freut es die ehrenamtlich aktiven Mitglieder, dass in den Herbstferien wieder zwei Kinderprogramme angeboten werden können. „Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt und das Planetarium leider noch geschlossen, aber wir werden viel Spaß haben und gemeinsam den Weltraum erforschen“, sagt Lohuis und ergänzt: „Weil das Anfassen einer Sternschnuppe in Zeiten von Corona keine gute Idee ist, erhalten alle Teilnehmer zum Abschluss der Veranstaltung eben eine solche geschenkt.“ Die notwendigen Informationen zur Anmeldung sowie die Termine sind über die Internetseite der Sternwarte zu erfahren.

Aktuell können nach Voranmeldung zehn Personen die Sternwarte besuchen. Dies gälte für den öffentlichen Abend sowie für interessierte Gruppen zu anderen Terminen. Der Vorstand hat sich aber dafür entschieden, dass Planetarium vorerst weiter geschlossen zu halten. Auch wenn eine geringe Anzahl Besucher den notwendigen Abstand einhalten könne und die Klima- und Belüftungsanlage stetig für frische Außenluft sorge, handele es sich immer noch um einen kleineren geschlossenen Raum. „Damit fällt ein Highlight der Rundführung weg, aber wir halten es in der aktuellen Situation für die richtige Entscheidung“, erläutert Lohuis. Zum neuen Jahr solle die Situation dann neu bewertet werden.

Durch viel Engagement der ehrenamtlich Tätigen in der Sternwarte können aber alle in diesem Jahr ausgefallenen Fulldome-Planetariumsfilme im kommenden Jahr gezeigt werden. Mit den Filmen „Geheimnis Dunkle Materie“ und „50.000 Fuß über dem Meer - Die fliegende Sternwarte SOFIA“ sowie dem Kinderprogramm „Captain-Schnuppe“ habe man drei lehrreiche und faszinierende Produktionen in die Grafschaft holen können, die sonst lediglich größeren Planetarien vorbehalten sind.

Die jährlich stattfindende Veranstaltung „Gab es den Stern von Bethlehem?“ muss aber bedingt durch die hohe Teilnehmerzahl abgesagt werden. Die Ehrenamtlichen der Sternwarte freut es aber sehr, dass alle Personen ihr Ticket in das Jahr 2021 übertragen haben. Da bereits im Januar fast das gesamte Kartenkontingent vergriffen war, können aktuell noch einige Restkarten für das kommende Jahr erworben werden. Die Veranstaltung verfolgt ausschließlich einen karitativen Charakter und hat sich zu einer kleinen Kultveranstaltung in der Region entwickelt. In den letzten beiden Jahren konnten 1600 Euro an das Projekt „Patronus“ sowie die Palliativ-Station der Euregio-Klinik Nordhorn überreicht werden. „Ganz wollen wir uns Corona nicht geschlagen geben, insbesondere einen Tag vor Heilig Abend nicht“, sagt Lohuis. Aus diesem Grund plant die Sternwarte eine Live-Sendung im Internet und nimmt Interessierte zu Hause an den Bildschirmen mit auf eine Reise zurück ins Bethlehem von vor über 2000 Jahren. Die Zuschauer können Fragen stellen, die dann im Laufe der Sendung beantwortet werden sollen. Mit der Veranstaltung soll, wie in jedem Jahr, eine Spendenaktion verbunden werden.