Stadtmarketingtreffen in Werlte
Bei dem Treffen wurden Strategien zur Stärkung des Handels vor Ort diskutiert. Auch Vertreter aus Nordhorn waren daran beteiligt.

Teilnehmer des Netzwerktreffens auf dem Werlter Marktplatz vor dem Rathaus. Mit auf dem Foto: Mathias Bönemann, Geschäftsführer des VVV Nordhorn (vorne dritter von rechts). Foto: Stadt Werlte
Dieser Tage trafen sich die Experten des Stadtmarketings beim „Netzwerk Stadtmarketing im Nordwesten“ im Trailer-Forum des Fahrzeugwerks Bernard Krone. Das Netzwerk Stadtmarketing im Nordwesten wurde im Januar 2016 mit dem Ziel gegründet, ein Forum für den Praxis-Austausch untereinander zu schaffen. Inzwischen gehören dem Zusammenschluss über ein zwanzig Stadtmarketingorganisationen beziehungsweise -abteilungen aus Klein- und Mittelzentren in Nordwest-Niedersachsen an.
Obwohl ganz unterschiedlich organisiert, finanziert und aufgestellt, so treibt doch alle die Sorge um, in diesen derzeit für den Einzelhandel extrem schwierigen Zeiten die Innenstädte auch weiterhin attraktiv zu halten. Nach einer kurzen Vorstellung der Stadt Werlte ging es am Mittwoch recht schnell in die Diskussion zu aktuellen Herausforderungen. Neben dem aktuellen Entwurf zur Regelung der verkaufsoffenen Sonntage stand diesmal auch der Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums zur Änderung der steuerlichen Vorschriften des Einkommenssteuergesetzes im Fokus.
In seiner aktuellen Fassung würde der Vorschlag eine grundsätzliche Änderung der Steuerfreiheit des Sachbezugs für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Kommunen vorteilhaften Regelung zur Folge haben – ohne die massiven Konsequenzen zu berücksichtigen. Hiervon betroffen wären nämlich unter anderem auch sämtliche Städtegutscheine und Citykarten, während globale Internethändler von dem Vorhaben sogar profitieren dürften.
Eine Realisierung des Referentenentwurfs in aktueller Fassung hätte zur Folge, dass kleinere und mittelständische regionale Händler weiter geschwächt werden und ggf. vom Markt verschwinden. Die einsetzende „Trading-down-Spirale“ äußert sich in der Konsequenz nicht nur in dem Risiko von Arbeitsplatzverlusten und einem weiteren „Ladensterben“ in den Innenstädten, Qualitäts- und Attraktivitätsverlust der Innenstädte, ausfallenden Investitionen bei Immobilien, sondern erfasst spätestens dann auch das Gemeinwesen zum Beispiel durch deutliche Einbußen bei den Gewerbesteuereinnahmen, wie auch der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing e. V. in seinem neuesten Rundschreiben feststellt.
Die Experten vor Ort waren sich einig, dass es hier eine gemeinsame Vorgehensweise bedarf und die Innenstädte durch diese Gesetzte nicht weiter geschwächt werden dürfen. Im Anschluss gab es eine Stadtrundfahrt durch das Gewerbe- und Industriegebiet der Stadt sowie in die neugestaltete Mitte, wo sich alle Gäste bei einem kleinen Rundgang ein Bild der Werlter Innenstadt machen konnten.
„Es war schön die Gäste in unserer jungen Stadt zu begrüßen und zu zeigen, welche wirtschaftliche Kraft auf dem Hümmling herrscht“, stellte Andy Albers, Kommunikationsmanager der Stadt Werlte erfreut fest. Beeindruckt zeigten sich die Gäste zum Beispiel aus Nordhorn, Leer, Cloppenburg und Nordenham sowie die Nachbarn aus Sögel auch von den Zukunftsplänen der Stadt. Das nächste Netzwerktreffen findet im ostfriesischen Leer statt.