„Snadgang“ der Heimatvereine Lohne und Wietmarschen
Der „Dodenpad“ von Südlohne nach Schepsdorf stand vor Kurzem auf dem Programm der Heimatvereine Lohne und Wietmarschen. 50 Teilnehmer fanden sich zum gemeinsamen „Snadgang“ ein.

Teilnehmer der Wanderung vor dem Heimathaus in Schepsdorf. Foto: Heimatverein Lohne
Wietmarschen-Lohne Historische Wege beschritten mehr als 50 Teilnehmer der Heimatvereine Lohne und Wietmarschen beim 16. gemeinsamen „Snadgang“, zu dem in diesem Jahr die Lohner eingeladen hatten. Es ging über den „Dodenpad“, der im Mittelalter von Südlohne-Kirchhof zur Kirche und zum Friedhof nach Schepsdorf geführt hat. Lohne verfügte bis Mitte des 19. Jahrhunderts über keine eigene Kirche und auch keinen Friedhof. Die Gemeinde gehörte zum Pfarre Schepsdorf. Der noch heute vorhandene Sandweg wurde daher von den Bewohnern der Bauernschaft in Südlohne zu religiösen Anlässen, wie Gottesdiensten, Trauungen oder auch Beerdigungen, intensiv genutzt. Start des Snadgangs war beim Heimathaus in Schepsdorf. Der Vorsitzende Wilhelm Terhorst begrüßte die Teilnehmer und informierte über den Dorfbrunnen an der Alexanderstraße, dessen Plaketten die Geschichte Schepsdorf erzählen. Anschließend erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Ausstellung zu den Hollandgängern, die über viele Jahrhunderte die Ems in Schepsdorf passierten, um als Saisonarbeiter in den Niederlanden das karge Einkommen aufzubessern. Nach einem gemeinsamen Kaffee trinken ging es zu Fuß über den „Dodenpad“ weiter in Richtung Südlohne.
An der Glocke in Südlohne wurde die Gruppe vom Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins Lohne, Wilhelm Bramme, empfangen. Wilhelm Bramme gab den Teilnehmern einen Einblick in die Geschichte und Bedeutung des „Dodenpads“. Bis 1835 gab es in Südlohne eine kleine Kapelle, in der nur zu besonderen Anlässen Gottesdienste stattgefunden haben. Hierzu musste der Pastor aus Schepsdorf eigens abgeholt und auch bewirtet werden. Alle Trauungen, Taufen und die Beerdigungen mussten in Schepsdorf erfolgen. Die 1452 errichtet Kapelle brannte 1835 gemeinsam mit vier der sieben Höfe ab und wurde an dieser Stelle auch nicht wieder aufgebaut. 1852 wurde dann in Lohne eine eigene Kirche errichtet. In der Folge bekamen die Lohner immer mehr Rechte zugesprochen. 1875 wurden die ersten Beerdigungen auf dem Lohner Friedhof bewilligt. Mit Wirkung vom 1. September 1910 wurde Lohne Kuratie. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gemeinde 900 Einwohner. Trauungen durften deshalb ab diesem Zeitpunkt in Lohne vorgenommen werden und die ersten Firmungen folgten ab 1915. Der Abschluss des Snadgangs fand im Heimathaus Lohne statt, wo es bei deftigem Grünkohl noch einen regen Austausch zu den vielen Informationen des Tages gab.