Krankheit
Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz

Elke Snyders. Foto: privat
Den Schlüssel verloren, das Portemonnaie vergessen oder den Herd angelassen: Fast jeder hat dieses oder etwas Ähnliches schon mal erlebt. Bei gesunden Menschen ist das kein Grund zur Besorgnis. Kommt diese Vergesslichkeit häufiger vor, könnte auch eine Krankheit dahinter stecken. Mehr als 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Demenz, bei der das Gedächtnis mit zunehmendem Alter abbaut. Auch in der Grafschaft Bentheim gibt es viele Betroffene und Angehörige, die auf verschiedenen Wegen Unterstützung erfahren. Eine davon ist die seit vielen Jahren bestehende Selbsthilfegruppe, die sich an Angehörige von Demenzbetroffenen richtet. Neue Mitglieder sind in der Gruppe herzlich willkommen.
Demenz bedeutet sinngemäß „ohne Geist“. Dabei werden die geistigen Funktionen und Fähigkeiten nach und nach weniger, sodass sich Erkrankte immer schlechter in ihrem Alltag zurechtfinden. Es treten neben der Vergesslichkeit Probleme bei der Orientierung, aber auch bei der Sprachkompetenz auf, die zum sozialen Rückzug führen. Für die Angehörigen ist das geistige Schwinden der Betroffenen überaus belastend: „Oft ändern sich auch das Verhalten und die Persönlichkeit. Angehörige erkennen den Menschen vor der Krankheit oftmals nach fortgeschrittener Demenz kaum noch wieder“, berichtet Elke Snyders. Sie leitet seit mehr als zehn Jahren die Selbsthilfegruppe in der Grafschaft und weiß aus der Erfahrung heraus, mit welchen Problemen zum Beispiel der Ehepartner oder die Kinder der Patienten konfrontiert werden. „Lebt man mit einem Menschen mit Demenz zusammen, ist nichts mehr so, wie es war. Die Krankheit hat starken Einfluss auf den Alltag der Angehörigen. In der Selbsthilfegruppe können wir uns über diese Probleme austauschen und Rat aus der Praxis geben.“ Die Gruppe organisiert Fachvorträge und gibt Fachinformationen an die Mitglieder weiter. Doch eine Aufgabe der Gruppe ist für Elke Snyders besonders wichtig: „Für viele ist es, wenn sie sich unserer Gruppe anschließen, nach einer längeren Zeit das erste Mal, dass sie sich verstanden fühlen. Das ist die Hauptsache: Wir wollen einfach füreinander da sein.“
Die Selbsthilfegruppe trifft sich in Nordhorn, Bachstraße 3, jeden ersten Montag im Monat. Das nächste Treffen findet aufgrund des Feiertags am 10. Oktober von 19 bis 20.30 Uhr statt. Anmeldung ist erforderlich: Elke Snyders, Telefon 05943 4299, Informationen gibt es auch bei der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Grafschaft Bentheim, Dr. Annegret Hölscher, Telefon 05921 961867, annegret.hoelscher@grafschaft.de.