Schützenbund unterstützt Bemühungen seiner Mitgliedsvereine

© Konjer, Stephan
Die im Grafschafter Schützenbund organisierten Vereine hoffen, im kommenden Jahr wieder die traditionellen Schützenfeste veranstalten zu können – wie hier das große Stadtschützenfest in Bad Bentheim, das im September 2017 gefeiert wurde. Archivfoto: Konjer
Nordhorn Nach längerer pandemiebedingter Unterbrechung konnte der Grafschafter Schützenbund (GSB) vor Kurzem in den Räumlichkeiten der Gaststätte Deters in Nordhorn seine Jahreshauptversammlung abhalten. Auf der mit Abgesandten von 15 Vereinen besuchten Versammlung konnte der Vorstand unter Leitung des 1. Vorsitzenden Erhard Schulte aus Quendorf neben diversen Berichten auch einen Austausch über die Aktivitäten zum Re-Start der Vereinsaktivitäten in den Mitgliedsvereinen ermöglichen.
Zu Beginn der Sitzung gedachte die Versammlung des im April dieses Jahres verstorbenen Hermann Dobbe aus Gildehaus, der mit seinem Wirken über Jahrzehnte große Verdienste um das Schützenwesen erworben habe, wie 1. Vorsitzender Schulte betonte: „Mit unzähligen Berichten zu Schützenfesten, Pokalschießen sowie Versammlungen hat Hermann Dobbe dem GSB wie auch den Mitgliedsvereinen mit seinen Artikeln für die GN einen großen Dienst erwiesen. Der GSB wie auch die Mitgliedsvereine sind sehr dankbar für die immer freundliche Zusammenarbeit“.
Großer Zusammenhalt in den Vereinen
Die versammelten Vereine, insbesondere die Schießgruppen, berichteten von ihren vielfältigen Bemühungen, die Aktivitäten in den Damen-, Herren- und Jugendgruppen wieder aufzunehmen. Nach Angaben des GSB-Vorsitzenden Erhard Schulte gelänge dies nicht in allen Bereichen auf Anhieb und erfordere weitere Bemühungen seitens der beauftragten Schießwarte. Um den Aktiven wieder eine Wettkampfpraxis zu ermöglichen, würden sukzessive auch Wettkämpfe wieder gestartet. Die Verantwortlichen gehen jedoch davon aus, dass erst im kommenden Jahr ein regulärer und vollständiger Ablauf mit allen Wettkämpfen in den verschiedenen Disziplinen und regionalen Wettkämpfen in der Grafschaft möglich sein wird. „Seitens des GSB wird alles unternommen, um die Vereine in diesen Bestrebungen zu unterstützen“, so Schulte.
Die dem GSB angeschlossenen Vereine berichteten, dass die Corona-Pandemie zu keinen nennenswerten Austritten von Vereinsmitgliedern geführt habe. „Man kann deshalb weiterhin von einem großen Zusammenhalt in den Vereinen für das Schützenwesen sprechen“, stellt Schulte fest. Viele Vereine hätten als Ersatz für die ausgefallenen Schützenfeste alternative Veranstaltungen durchgeführt – in der Regel mit einer sehr guten Beteiligung, wodurch das ausgeprägte kameradschaftliche Interesse am Schützenwesen belegt werde. Die Vereine planen, nach und nach wieder die traditionellen Veranstaltungen anzubieten, und hoffen insbesondere, im kommenden Jahr wieder die traditionellen Schützenfeste veranstalten zu können. Es müsse jedoch abgewartet werden, welche Vorgaben an die Veranstaltungen und die beauftragten Festwirte gestellt werden. „Leider ist zu erwarten, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen dieser Feste verschlechtern werden und Preiserhöhungen zu erwarten sind. Hier kann man gegebenenfalls in der nächsten Versammlung des GSB im Frühjahr 2022 über weitere Erkenntnisse berichten und sich entsprechend austauschen“, regte Schulte an. Der GSB hoffe, dass die Vorgaben beziehungsweise wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Ausrichtung der Schützenfeste ermöglichen, denn die Schützenfeste seien in vielen Städten und Gemeinden „unverzichtbarer Teil des örtlichen Veranstaltungskalenders“, wie Schulte betonte.
Anschließend legte der 1. Kassierer Rene Rötting (SV Bentheim-Bauerschaft) den Rechenschaftsbericht ab. Rötting konnte von einem guten Kassenstand berichten, der auch die möglicherweise erforderliche Anschaffung eines neuen Auswertgerätes ermögliche. Im Rahmen der von Wahlleiter Ludwig Lübbermann (SV Lage) durchgeführten Wahlen wurde dem Vorstand Entlastung erteilt.
Personelle Veränderungen im Vorstand
Die anschließenden Wahlen führten zu personellen Veränderungen in der Vorstandsriege des GSB. Für den ausgeschiedenen Gruppenschießwart für den Raum Schüttorf, Sven Terwey (Samern), übernimmt Lothar Dirks aus Quendorf dieses Amt. Dessen Amt als Beisitzer für den Raum Schüttorf obliegt nun Andrea Bollen aus Samern. Das Amt des Schießsportobmannes, bislang besetzt von dem ausgeschiedenen Karl-Heinz Kerperin aus Emlichheim, konnte aktuell nicht neu besetzt werden und wird bis zur nächsten Jahreshauptversammlung interimsweise vom 2. Vorsitzenden Arndt Kuipers mit übernommen. GSB-Vorsitzender Erhard Schulte bedankte sich bei allen bisherigen Amtsinhabern für deren langjährige engagierte Vorstandsarbeit.
Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Erhard Schulte (SV Quendorf–Wengsel–Neerlage); 2. Vorsitzender und Schießsportobmann: Arndt Kuipers (SV Emlichheim); Geschäftsführer: Rainer Welmer (SV Waldseite–Hagelshoek); Kassenführer: Rene Rötting (SV Bentheim–Bauerschaft); Schriftführer: Joachim Poll (SV Adler Schüttorf); Gruppenschießwarte: Walter Kues (SV Bardel) für den Raum Gildehaus, Lothar Dirks (SV Quendorf–Wengsel–Neerlage) für den Raum Schüttorf, Uwe Thies (SV Lage) für den Raum Niedergrafschaft); Beisitzer: Sabrina Große Bardenhorst (SV Achterberg–Westenberg–Holt und Haar), Andrea Bollen (SV Samern), Janek Gosink (SV Lage).
Orden für besondere Verdienste
Der Verdienstorden des GSB für besondere Verdienste um das Schützenwesen wurde durch die Mitgliedsvereine den Schützen Diethard Schmitz vom Schützenverein Wietmarschen, Harm Rott (Schützenverein Waldseite–Hagelshoek) sowie Holger Kemper (Schützenverein Suddendorf) verliehen.
Aktuelles aus den Vereinen
Zum Tagungsordnungspunkt Schießangelegenheiten informierte Arndt Kuipers, dass von Oktober bis Ende Januar wieder die Fernwettkämpfe durchgeführt werden sollen. Diese Wettbewerbe finden jeweils auf den Ständen der Mitgliedsvereine statt. Hier werden unter anderem auch die Kreismeister in sechs Klassen ermittelt. Leider noch nicht wieder möglich sei das Kleinkaliber-Pokalschießen im Herbst dieses Jahres. Dieser Wettkampf soll, wie auch das Luftgewehr-Pokalschießen des GSB, im kommenden Jahr wieder stattfinden. Das Luftgewehr-Pokalschießen wurde an den SV Bentheim–Bauerschaft, das Kleinkaliber-Pokalschießen an den SV Bürger Schüttorf vergeben. Kuipers teilte zudem mit, dass bei den Kleinkaliber-Wettbewerben zukünftig die Wertungsschüsse auf zehn verdoppelt werden.
Anschließend berichtete und diskutierte die Versammlung über rechtliche und behördliche Themen wie beispielsweise die Aufbewahrung von Waffen, die Vorgaben bei der Beantragung von Waffenbesitzkarten oder die Abnahmen von Schießständen. Der Vorstand sei hier laut Erhard Schulte in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim, aktuell gibt es zu diesem Tagesordnungspunkt jedoch keine Neuerungen. Schulte betonte, dass der GSB weiterhin nachhaltig darum bemüht sei, die Interessen der Mitgliedsvereine zu vertreten und dafür zu sorgen, dass gegebenenfalls neue Erfordernisse seitens der Aufsichtsbehörden in enger Abstimmung umgesetzt werden. „Letztlich ist aber jeder Schützenverein für die Umsetzung der Vorgaben verantwortlich“, stellte Schulte heraus.
In seinem Schlusswort wünschte der 1. Vorsitzende Schulte allen Vereinen viel Erfolg bei ihren Bemühungen, die Vereinsaktivitäten zu reaktivieren und das Schützenwesen wieder „mit Leben zu füllen“.