Balken erneuert
Gildehauser Ostmühle nach fünf Jahren fertig saniert

© Hamel, Sebastian
Die Ostmühle in Gildehaus ist im Laufe der letzten fünf Jahre umfangreich restauriert worden. Durch einen Schädlingsbefall war eine aufwendige Sanierung der historischen Balkenlage erforderlich geworden. Archivfoto: Hamel
Die Ostmühle in Gildehaus und das benachbarte Backhaus sind die einzigen Baudenkmale, die im Eigentum des Landkreises Grafschaft Bentheim stehen. Nun konnten die im Jahr 2018 begonnenen Restaurierungsmaßnahmen, die infolge eines akuten Schädlingsbefalls zum Erhalt der Mühle erforderlich geworden waren, erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
Die Gildehauser Ostmühle, ein sogenannter Erdholländer, wurde in den Jahren 1749/1750 aus Gildehauser Sandstein errichtet. Nach Übernahme durch den Landkreis im Jahr 1984 erfolgte bereits 1985 und 1986 eine aufwendige Renovierung. Seit 1986 wird die Mühle von den ehrenamtlichen Müllern des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Gildehaus betreut.
Weitere Sanierungsarbeiten waren ab 2018 erforderlich geworden, da die Tragbalken im Inneren der Ostmühle infolge eines Nagekäferbefalls in Mitleidenschaft gezogen worden waren. „Zwar ging der Befall durch eine thermische Warmluftbehandlung zurück, hinterließ jedoch Schäden an der historischen Balkenlage. Hinzu kamen Feuchtigkeitsschäden an den Balkenenden, die auf die Konstruktion der Ostmühle zurückgehen“, teilt Laura Hartmann von der Pressestelle des Landkreises Grafschaft Bentheim mit.
Um den Erhalt der Ostmühle sicherzustellen, begannen die Restauratoren im vergangenen Jahr mit einer speziellen Behandlung der Tragbalken. Dazu wurden die schadhaften Stellen abgetrennt, die Balken mit Fiberglasstäben stabilisiert und die Balkenenden mittels Epoxidharz erneuert. Die Kosten von rund 15.000 Euro wurden vollständig aus Mitteln des Landkreises beglichen.
Sowohl der mit der Restaurierung betraute Mühlenbauer aus den Niederlanden als auch die ehrenamtlichen Müller des VVV Gildehaus sowie die Denkmalpfleger sind guter Hoffnung, dass die restaurierten Balken nun dauerhaft standhalten.

Der Auflagepunkt des Balkens im Mauerwerk wird freigelegt, das beschädigte Holz entfernt und der Balken bis zum intakten Holz zurückgeschnitten. Foto: VVV Gildehaus

Für zusätzliche Stabilität werden Fiberglasstäbe in das intakte Holz eingebracht. Foto: VVV Gildehaus

Die Aussparung im Mauerwerk wird mit einer Folie ausgekleidet, der Bereich vor der Mauer eingeschalt und innerhalb der Einschalung ein neues Balkenende aus Epoxidharz gegossen. Foto: VVV Gildehaus

Nach der Aushärtung wird die Einschalung entfernt. Das Balkenende aus Epoxidharz ist fest wie Glas, allerdings wesentlich belastbarer. Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim