15.11.2021, 15:45 Uhr

Raiffeisen Obergrafschaft hält Generalversammlung ab

Der Vorstandsvorsitzende Rudolf Werning und Geschäftsführer Jan Gerd Hoegen haben die langjährigen Mitarbeiter Hermann Feldschnieders, Gerd Holke und Franz Theißing verabschiedet. Mit auf dem Foto ist auch der Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Willenborg-Plettenberg. Foto: Raiffeisen Obergrafschaft

Der Vorstandsvorsitzende Rudolf Werning und Geschäftsführer Jan Gerd Hoegen haben die langjährigen Mitarbeiter Hermann Feldschnieders, Gerd Holke und Franz Theißing verabschiedet. Mit auf dem Foto ist auch der Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Willenborg-Plettenberg. Foto: Raiffeisen Obergrafschaft

Samern Gut 100 Landwirte (Personenzahl war aufgrund der noch grassierenden Corona-Pandemie eingeschränkt) konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Willenborg-Plettenberg kürzlich zur ordentlichen Generalversammlung für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 im Landgasthof Rielmann in Samern begrüßen.

Wie im Rahmen der Veranstaltung mitgeteilt wurde, konnte die Raiffeisen Obergrafschaft die Geschäftsjahre zufriedenstellend abschließen. Das ging aus den Jahresberichten hervor, die den Mitgliedern vorgetragen wurden. Geschäftsführer Jan Gerd Hoegen legte die Zahlen für 2019 und 2020 vor, wobei er besonders auf das Geschäftsjahr 2020 einging.

Die Raiffeisen Obergrafschaft konnte Hoegen zufolge die gute Entwicklung der Vorjahre fortsetzen. Er merkte aber auch kritisch an, dass die sehr schlechte Erlössituation der Schweine- und Milchviehhaltenden Betriebe sowie aber auch die Diskussion um Tierwohl, Düngeverordnung und Insektenschutz, ebenso wie die Kritiken von den Verbraucherverbänden an der hiesigen Landwirtschaft auch nicht spurlos an dem vor- und nachgelagerten Bereich wie der Warengenossenschaft vorübergehen werde.

Der Umsatz belief sich auf gut 24 Millionen Euro. Den Mitgliedern wird für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Warenrückvergütung von zwei Prozent gezahlt, was einer Summe von 325 Euro entspricht. Zuzüglich einer Sonderzahlung von 0,20 Euro auf 100 Kilogramm auf die lose bezogenen Futtermittel. Das hatten Vorstand und Aufsichtsrat aufgrund der Erlössituation in der Landwirtschaft beschlossen.

„Die breite Aufstellung der Genossenschaft und die Vielfalt der Geschäftsfelder helfen, besonders in schwierigen Zeiten, das Gesamtergebnis zu stabilisieren. Wobei der Strukturwandel in der Landwirtschaft die Aktivitäten der Genossenschaft beeinflusst. Leistungsfähige Standorte, die die wachsenden Anforderungen der Landwirtschaft an Schnelligkeit erfüllen, sind ein wesentlicher Bestandteil für eine gute und nachhaltige Kundenbeziehung“, heißt es vonseiten der Raiffeisen Obergrafschaft.

In der Region Hestrup-Gildehaus-Schüttorf waren die von den Landwirten eingekauften Futtermittel erneut Hauptumsatzträger der Genossenschaft, gefolgt von den Düngemitteln, Pflanzenschutz und Saatgut sowie den Tankstellen und den Raiffeisenmärkten. Der Reingewinn betrug 96.000 Euro und wird, so beschlossen die Mitglieder einstimmig, zu fast gleichen Teilen den gesetzlichen und anderen Rücklagen zugeführt. Die Bilanz schließt in Aktiva und Passiva mit gut 11,2 Millionen Euro. Insgesamt wurden bei der Warengenossenschaft im vergangenen Jahr 73.000 Tonnen umgesetzt.

Geschäftsführer Hoegen berichtete über die im vergangenen Jahr vorgenommenen Investitionen in Höhe von zirka 320.000 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder Gerhard Hatger aus Samern, Wessel Tibbe aus Quendorf, Rudolf Werning aus Wengsel, Frank Kohlenberg aus Isterberg und Lars Kethorn aus Neerlage wurden in ihren Ämtern bestätigt, sowie für den Aufsichtsrat Hans Gerd Barmeyer aus Samern, Heinz Grüner aus Holt und Haar, Lambert Bonte aus Sieringhoek und Volker Theißing aus Engden. Anschließend ging der Geschäftsführer noch auf die geschäftliche Entwicklung der Genossenschaft in den ersten zehn Monaten dieses Jahres ein. Wie er ausführte, stehe das laufende Geschäftsjahr unter dem Einfluss der Pandemie, aber vor allem unter der katastrophalen Erlössituation der Landwirte und damit zwangsläufig verbunden dem Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Auch auf die konkreten Zahlen ging Hoegen ein: „Der Umsatz liegt zurzeit rund 1 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres, wobei die positive Entwicklung im Mischfutterbereich, bei den Tankstellen in Hestrup und Suddendorf und in den Raiffeisenmärkten Gildehaus und Schüttorf beigetragen hat. Rückgänge verzeichnet man im Düngemittelbereich aufgrund der Düngeverordnung. Des Weiteren berichtete über die in diesem Jahr getätigten Investitionen in Höhe von rund 500.000 Euro, unter anderem in eine neue 30 mal 20 Meter große Lagerhalle in Gildehaus, in den Fuhrpark sowie am Standort in Quendorf in die Dieseltankstelle.“

Der Geschäftsführer machte deutlich, dass der Erfolg der Raiffeisen auf mehreren Faktoren basiere: auf stetige Investitionen in die regionalen Standorte, die den wachsenden Anforderungen der Landwirtschaft gerecht werden müssten, auf die Beteiligung an Verbundunternehmen, auf die Treue der Mitglieder zu ihrer Warengenossenschaft und auf die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.

Zum Schluss der Versammlung wurden drei Mitarbeiter nach jahrzehntelangem Einsatz für die Warengenossenschaft in den Ruhestand verabschiedet. Hermann Feldschnieders aus Lohne war 25 Jahre als Silo-Lastwagen-Fahrer tätig. Gerd Holke aus Wengsel schied nach 37-jähriger Betriebszugehörigkeit in verschiedenen Positionen und zuletzt als Lagerleiter des Standortes Quendorf aus, und Frank Theißing aus Engden war über 40 Jahre in der Buchhaltung tätig, davon über 20 Jahre als Hauptverantwortlicher. Allen dreien wurde für ihren Einsatz für die Genossenschaft gedankt und ein Präsent überreicht.