Projekttreffen: Biotop-Flächen in der Grafschaft begutachtet

Bei einer Exkursion begutachteten die Teilnehmer des Projekttreffens den Zustand der Biotop-Flächen in der Grafschaft. Foto: privat
In dem im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten BiotopVerbund-Projekt „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ fand vor Kurzem in der Grafschaft Bentheim ein Treffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) in Nordhorn statt. Das vom Bundesamt für Naturschutz mit einem Gesamtvolumen von 3,1 Millionen Euro geförderte Biotopverbundprojekt mit insgesamt vier Projektpartnern läuft über einen Zeitraum von vier Jahren. In die Grafschaft Bentheim fließen rund 900.000 Euro für das Teilprojekt „BioGraf“. „Mit dem Geld wurden und werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, unter anderem zwei Flächenkäufe an Vechte und Dinkel zur Größe von fast vier Hektar. Das Projekt soll für die Etablierung eines bundesweiten Biotopverbundes werben“, erläutert die Grafschafter Naturschutzstiftung. „Ziel des Projektes ist es, Kommunen im gesamten Bundesgebiet, aber auch Privatpersonen und Organisationen für die Idee des Biotopverbundes zu begeistern und bei der Umsetzung zu unterstützen.“
Bei dem Treffen tauschten sich Vertreter des Programmbüros des Bundesamts für Naturschutz (DLR-PT), der Heinz-Sielmann-Stiftung, der Landschaftspflegeverbände Rügen und Freising, der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim sowie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz und Partner für die ökologische- und sozio-ökonomische Evaluation über den aktuellen Stand des Verbundprojektes aus.
Zunächst informierten die Projektbeteiligten hierzu die Teilnehmer über die bislang umgesetzten und die geplanten Maßnahmen in den jeweiligen Teilprojekten. Unter anderem gab der Naturschutzbeauftragte der Stadt Nordhorn in seinem Vortrag „Biotopverbund als kommunaler Sicht“ einen Einblick in seine Arbeit und berichtete über Erfolge und Herausforderungen bei der Arbeit zum Thema Biotopverbund.
Anschließend begaben sich die Teilnehmer auf eine Exkursion zu den Projektflächen in der Modellregion Grafschaft Bentheim. Bei diversen Stopps – an Projektflächen und weiteren markanten Standorten – konnten die Beteiligten vor Ort einen Eindruck vom konkreten Zustand der Flächen und der generellen Gebietskulisse gewinnen. Beispielsweise informierte die Projektleiterin im BioGraf-Projekt, Manuela Monzka, in Brandlecht und in der Samtgemeinde Neuhaus über Hintergründe zur Flächenakquise, den damit zusammenhängenden Herausforderungen und die bislang durchgeführten Maßnahmen auf den dortigen Flächen.
Die Projektfläche in Nordhorn-Brandlecht konnte 2021 erworben werden, wird in der Pressemitteilung berichtet. Seither wurde die ehemals intensiv genutzte Ackerfläche in Grünland umgewandelt, indem nach einem Umbruch die Einsaat mit Regio-Saatgut erfolgte. Zukünftig soll diese Fläche extensiv bewirtschaftet werden. In der Samtgemeinde Neuhaus konnte ein ehemals überackerter kommunaler Wege-Rand-Streifen aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Auf dieser Fläche wurde im Frühjahr 2022 ein Blühstreifen mit Regio-Saatgut angelegt, welcher zukünftig ein Lebensraum und Wanderkorridor für Pflanzen und Tiere in der sonst landwirtschaftlich geprägten Region darstellen soll.