Obergrafschafter Geflügelzuchtvereine denken über Fusion nach

Der 2. Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereins Bad Bentheim Rudolf Kreft (links) gratuliert Bernhard Hassink (von links), Christiane Kreth, Erika Olchers, Erhard Kreth (Kassenwart), Johan Groener, Lars Franke (Schriftführer) und Benni Kleine zu ihrer Auszeichnung für besondere Verdienste um das Vereinswesen. Foto: privat
Bad Bentheim Erstmals nach 2019 konnte die Jahreshauptversammlung des Rassegeflügelzuchtvereins (RGZV) Bad Bentheim kürzlich wieder in Präsenz im Haus der Kleintierzüchter durchgeführt werden. Erfreut über die rege Beteiligung begrüßte der 2. Vorsitzende Rudi Kreft mehr als die Hälfte der zuvor eingeladenen Vereinsmitglieder.
Zu Beginn der Versammlung gedachten die Vereinsmitglieder ehrend des verstorbenen ersten Kreisvorsitzenden Dietrich Kröner aus Schüttorf. Die anwesenden Züchter waren sich einig, dass die von Kröner vorgetragenen Anregungen, die Obergrafschafter Geflügelzuchtvereine zusammenzuführen, aufgegriffen und in nächster Zukunft weiterverfolgt werden sollen. Dies wurde nach angeregter Diskussion einstimmig beschlossen.
In seinem Rechenschaftsbericht zog der geschäftsführende Vorstand Bilanz zum pandemiebedingt stark eingeschränkten Wirken des Gremiums und bedauerte, dass zahlreiche Schauen ausfallen mussten. Zwar konnten einzelne Züchter auf Ausstellungen in Gildehaus, Lingen, Wettringen und Nordhorn ihre Tiere erfolgreich ausstellen, doch auch die 49. Bad Bentheimer Taubenschau im Januar dieses Jahres sei nach Einschätzung des Vorstandes durch die geltenden Corona-Auflagen noch deutlich beeinträchtigt gewesen. „Es fehlte die persönliche Nähe unter den anwesenden Züchtern, das gemeinsame Gespräch bei Kaffee und Kuchen. Auch haben wir unsere niederländischen Zuchtfreunde vermisst, die aufgrund der gesetzlichen Vorgaben in ihrem Land ihre Teilnahme absagen mussten“, sagte Kreft. Dennoch waren letztlich 395 Tauben aus der Region zu dieser Schau angemeldet. Bei der Hauptsonderschau der Rasse „Portugiesische Tümmler“, die zeitgleich stattfand, waren weitere 96 Tauben ausgestellt. „Der Taubenmarkt, von Lars Franke über viele Jahre vorbildhaft und beispielgebend organisiert und von den Gästen gerne angenommen, musste leider ausfallen“, teilte Kreft mit.
Im Zuge der bereits mehrfach verschobenen Vorstandssitzung wurden im kleinen Kreis sieben langjährige Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins für ihre besonderen Verdienste um das Vereinswesen geehrt.
Gern waren vier Züchter aus Gildehaus und Bad Bentheim dem Aufruf des „Aktionsbündnisses für die Ukraine“ gefolgt und hatten einige ihrer Tiere auf dem Gelände des Sportvereins Bad Bentheim zur Schau gestellt. Die Vorstände der Vereine haben die Veranstaltung, die Kreft zufolge insgesamt sehr positiv bewertet wurde, mit einer angemessenen Spende unterstützt.
Kreft berichtete, dass der Deutsche Sebright-Club plane, seine Hauptsonderschau im kommenden Jahr in Bad Bentheim ausrichten zu wollen. Dies wäre bereits die vierte Ausstellung, die der Sebright-Club in die Burgstadt vergibt. Die Vereinsmitglieder haben dem Vorhaben zugestimmt und dem mittlerweile zum 1. Vorsitzenden des Clubs gewählten Christian Harink aus Bad Bentheim grünes Licht für die Organisation gegeben.
In einem Gespräch auf Vorstandsebene, noch unter der Leitung von Dietrich Kröner, hatten Vertreter der Vereine aus Gildehaus, Bad Bentheim, Schüttorf und Emsbüren darüber beraten, die diesjährigen Lokalschauen an einem Ort – in Schüttorf – zusammenzulegen. Einzelheiten hierzu sollen in weiteren Gesprächen vereinbart werden.
Schließlich berieten die Vereinsmitglieder über die Ausrichtung der für das kommende Jahr geplanten 50. Taubenschau. Nach einer sachlich geführten Diskussion und nach Abwägung aller Argumente entschied man, dass diese Schau nicht mehr stattfinden solle.
Auf Antrag des Kassenprüfers Bernhard Hassink wurde dem Kassenchef Arend Kreth und dem geschäftsführenden Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Auch in diesem Jahr konnte der 2. Vorsitzende den anwesenden Mitgliedern keinen Kandidaten für die Wahl des 1. Vorsitzenden vorschlagen. Auf Antrag der versammelten Mitglieder wurde, auch mit Blick auf anstehende Gespräche zur Bildung einer Fusion der Obergrafschafter Vereine, beschlossen, den Vorstand im Block wieder zu wählen. Dieser Vorschlag wurde einvernehmlich angenommen.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung bedankte sich der 2. Vorsitzende Rudi Kreft bei den Vereinsmitgliedern für deren Bereitschaft, weitreichende und nachhaltig wirkende Beschlüsse auf den Weg gebracht zu haben. „Geflügelzucht hat in der Obergrafschaft nur eine Chance: Wenn sich die verbleibenden aktiven Züchter in dem Ziel einig sind, sich weiterhin für dieses schöne Hobby einzusetzen“, so sein Aufruf an die Zuchtfreunde.