Nordhorner Rathausvorplatz fertig saniert
Die Sanierungsarbeiten am Vorplatz des Nordhorner Rathauses sind abgeschlossen. In rund einjähriger Arbeit wurde der Originalzustand aus den frühen 1950er Jahren wieder hergestellt.

Der Nordhorner Rathausvorplatz erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Stadt Nordhorn
Im Sinne des Denkmalschutzes war dem städtischen Hochbauamt daran gelegen, möglichst viel der originalen Bausubstanz zu erhalten und wieder zu verwenden. Auch die neue Bepflanzung sollte möglichst originalgetreu sein. So waren beispielsweise die kastenförmig geschnittenen Eiben direkt an der Rathauswand in den Jahren zu groß geworden und wurden gegen neue, junge Pflanzen ersetzt.
Nicht erhalten ließen sich die unterirdischen Leitungen. Sie mussten komplett ausgetauscht werden. Auch die beiden großen Metall-Leuchten waren stellenweise durchgerostet und mussten aufwendig aufgearbeitet werden. Einige Bauteile wurden anhand der Originale vollständig nachgebaut.
Komplett neu, aber unsichtbar ist hingegen eine Versickerungsanlage für Regenwasser vom Vorplatz sowie vom Rathausdach. Es wird nun in unterirdische Rigolen unter dem Vorplatz geleitet, um das Abwassernetz in der Innenstadt zu entlasten. Hier sieht sich die Stadt Nordhorn in einer Vorbildfunktion. Sichtbare Neuerungen sind die neuen Treppengeländer mit beleuchteten Handläufen, fest installierte Fahrradabstellanlagen sowie ein ins Pflaster eingelassenes Leitsystem für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit.
Der Zugangsbereich zum Rathausseitenflügel wurde außerdem geringfügig umgestaltet und angehoben, sodass das städtische Kulturreferat sowie das Studio der Ems-Vechte-Welle nun auch barrierefrei erreicht werden können. Der barrierefreie Zugang zum Rathaus-Hauptgebäude erfolgt allerdings weiterhin über den ebenerdigen Hintereingang.
Immer wieder hatte es Verzögerungen im geplanten Bauablauf gegeben, weil der Vorplatz unter der Oberfläche zahlreiche Überraschungen bereit hielt. So waren die Fundamente unter der Vordertreppe nur wenig tragfähig. Unter der vorgelagerten Sandsteinmauer fehlten die Fundamente sogar völlig. Darum musste unter anderem deutlich mehr Mauerwerk komplett abgetragen und neu aufgemauert werden, als zunächst gedacht. Die Sandsteinmauer erhielt einen komplett neuen Betonkern.
Bei Ausschachtungsarbeiten wurden außerdem Mauerreste der ehemaligen Villa Stroink gefunden. Diese war im Zweiten Weltkrieg beschädigt und für den Rathausneubau abgerissen worden. Die archäologische Untersuchung und Kartografierung der Überreste verzögerte den Bauablauf erneut. Die große Sommerhitze machte zudem an manchen Nachmittagen das Arbeiten auf dem kaum beschatteten Platz unmöglich. Rund 500.000 Euro hatte die Stadt Nordhorn für die Sanierung des Platzes veranschlagt. Trotz der unvorhergesehenen Änderungen konnte dieser Kostenrahmen eingehalten werden. Nordhorn