Nordhorner Filmclub zeigt Almodovar-Film
Der Nordhorner Filmclub setzt im Februar sein Programm in Kooperation mit dem UCI-Kino Nordhorn fort.

Eine der großen Frauengestalten in Almodovars Filmen ist Penelope Cruz. Foto: Filmkunstwochen München
Nach der Neuverfilmung des Siegfried Lenz-Klassikers „Deutschstunde“ setzt der Filmclub Nordhorn in Kooperation mit dem UCI-Kino sein Programm mit „Leid und Herrlichkeit“ von Pedro Almodovar fort. Der spanische Großmeister des Seelendramas und der Erotik schlägt in seinem Alterswerk ganz andere Seiten an. Ging es in früheren Filmen um intensive Leidenschaften, exzessive Auseinandersetzungen und Sex, ist in „Leid und Herrlichkeit“ die Altersmelancholie das beherrschende Thema.
Im Mittelpunkt steht ein ausgebrannter Filmregisseur (Antonio Banderas), geplagt von Migräne, Tinnitus, Schluckproblemen und Depressionen. Seine Schmerzen bekämpft er mit Tabletten und Drogen. Es ist die staatliche Kinemathek, die ihn aus der Lethargie reißt. Sein früher Film „Sabor“ soll in einer restaurierten Fassung neu uraufgeführt werden. Das ist der MacGuffin, der Auslöser der Handlung, mit dem der Regisseur auf seine früheren Erfolge zurückgeworfen wird und sich an seinen Werdegang zum Regisseur erinnert, an Weggefährten, Initiationsmomente, an die Kinosäle seiner Kindheit. Aufführungstermine sind der 11. und der 19. Februar, jeweils um 20 Uhr.
Ein immer noch aktuelles Thema greift der Film „Gelobt sei Gott“ auf. Erzählt wird von Alexandre, der mit Frau und Kindern in Lyon lebt. Eines Tages erfährt er per Zufall, dass der Priester, von dem er in seiner Pfadfinderzeit missbraucht wurde, immer noch mit Kindern arbeitet. Er beschließt zu handeln und bekommt bald Unterstützung von zwei weiteren Opfern, François und Emmanuel. Gegenseitig geben sie sich Kraft und kämpfen gemeinsam dafür, das Schweigen, das über ihrem Martyrium liegt, zu brechen. Ihr Widerstand formiert sich und wird zu einer Lawine, die am Ende nicht mehr aufzuhalten ist … Die tatsachengetreuen Ereignisse um den Missbrauchsskandal in Lyon hat François Ozon in einem fiktionalen Film verarbeitet. „Gelobt sei Gott“ wird als Sondervorstellung am 26. Februar gezeigt.
Im März folgt dann „Der geheime Roman des Monsieur Pick. Der Film spielt weit im Westen Frankreichs, mitten in der Bretagne, wo eine kleine Insel liegt, die eine ganz besondere Bibliothek beheimatet: Denn darin werden alle Bücher verstaut, die von Verlagen und Publizisten abgelehnt wurden. Ab und zu gibt es allerdings noch idealistische Verleger wie Daphné (Alice Isaaz), die sich diesen in Vergessenheit geratenen Werken annehmen. Als sie auf ein vielversprechendes Manuskript stößt, entschließt sich diese, die Geschichte kurzerhand zu veröffentlichen. Das Buch wird direkt zu einem Beststeller, doch einen Haken hat die Sache: Der Autor des Werkes, Henri Pick, ist ein bretonischer Pizzabäcker und bereits seit zwei Jahren tot. Ein Literaturkritiker wird auf die Sache aufmerksam, das Chaos beginnt.
Nähere Informationen: www.uci-kinowelt.de