Neuer Innungsvorstand der Grafschafter Maler und Lackierer

Übernehmen künftig die Verantwortung in der Maler- und Lackierer-Innung Grafschaft Bentheim (von links): Manfred Klinke, Ingo Winkler, Ingo Poppenborg, Thomas Sobott, Uwe Niehaus, Günter Meinderink und Lukas Rohlfs. Foto: Kreishandwerkerschaft
Grafschaft Wie Unternehmen qualifizierte Fachkräfte für sich gewinnen und Mitarbeiter dauerhaft binden können, haben die Mitglieder der Maler- und Lackierer-Innung Grafschaft Bentheim auf ihrer Jahreshauptversammlung erfahren. Dr. Frank Kühn-Gerhard von der Handwerkskammer Münster erklärte in einem Online-Vortrag, was Arbeitgeberattraktivität bedeutet und gab den Teilnehmern wertvolle Tipps für die Fachkräftebindung an die Hand.
Tipps zu den Themen Arbeitgeberattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit
Kühn-Gerhard betonte, dass die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität ein komplexer Prozess sei, der strategisch angegangen werden müsse. Unternehmer sollten sich verschiedene Fragen stellen: Warum sollten sich qualifizierte Fachkräfte ausgerechnet für ihr Unternehmen bewerben? Was bindet die Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen? Fachkräfte sollten sich im Unternehmen wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen, so der Experte. Auch der Blick auf die Bedürfnisse verschiedener Generationen sei wichtig. So suche die Generation der „Baby Boomer“ nach einem strukturierten Arbeitsstil und dem Gefühl, gebraucht zu werden. In der „Generation Z“ dagegen spielt die Trennung von Arbeit und Privatleben eine große Rolle, ebenso wie die Selbstverwirklichung im privaten und sozialen Umfeld. „Wer sich der Unterschiede bewusst ist und auf sie eingeht, ist besser in der Lage, seine Mitarbeiter zu verstehen“, verdeutlichte Kühn-Gerhard.
Dr. Frank Kühn-Gerhard hob in seinem Online-Vortrag außerdem die Bedeutung eines guten Betriebsklimas auf die Mitarbeiterbindung hervor. Laut einer Umfrage unter rund 1000 Mitarbeitern aus der „Dach“-Region gaben 57 Prozent der Befragten an, dass ein gutes Betriebsklima für sie im Unternehmen entscheidend sei. Das lasse sich durch eine gute Führungskultur, eine eindeutige und wertschätzende Kommunikation, eigenverantwortliches Arbeiten, einen attraktiven Arbeitsplatz sowie ein gutes Arbeitsumfeld erreichen. Insgesamt sei eine gute Führungs- und Unternehmenskultur entscheidend für die Arbeitgeberattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Thomas Sobott zum Obermeister gewählt
Neben dem Experten-Vortrag standen die obligatorischen Vorstandswahlen auf dem Programm. Neuer Obermeister ist Thomas Sobott. Er übernimmt das Amt von Günter Meinderink, der sich aus dem Vorstand verabschiedete. Sobott dankte seinem Vorgänger im Namen der Innung für das große Engagement als Obermeister. Zum stellvertretenden Obermeister wurde Uwe Niehaus gewählt, der vorher als Schriftführer tätig war. Manfred Klinke bleibt weiterhin Lehrlingswart, während Lukas Rohlfs künftig als neuer Schriftführer sowie als Beisitzer aktiv sein wird. An seiner Seite sind Ingo Poppenborg sowie Ingo Winkler, der Daniel Schomakers als Beisitzer ablöste. Edgar Ennen und Henning Vogel übernehmen künftig als Kassenprüfer Verantwortung in der Innung. In einer Nachwahl wurde Ingo Winkler zum Arbeitgeber-Beisitzer im Gesellenprüfungsausschuss der Maler bestimmt.
Beschlüsse und Pläne für das laufende Innungsjahr
Einen inhaltlichen Austausch gab es über die Wahlen hinaus auch über das digitale Berichtsheft, das seitens der Innung befürwortet wird. Die teilnehmenden Innungsmitglieder beschlossen außerdem einen „Schnupperbeitrag“ für Neumitglieder, damit diese die Innung kennenlernen können. Weiterhin wurde festgelegt, dass die Innung an der Messe „Arbeitswelten“ teilnehmen wird, die für September geplant ist. Sie soll Nachwuchskräfte über das Maler- und Lackierer-Handwerk informieren und dabei helfen, neue Auszubildende zu gewinnen.