Neue Trauergruppe will Hinterbliebenen Beistand leisten

Hospiz-Trauerbegleiterin Jutta Sander-Ueckermann (links) und Annegret Hölscher vom Büro für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung des Landkreises sind Ansprechpartner. Foto: Landkreis
Nordhorn Wenn der Partner stirbt, bleiben die Hinterbliebenen oft hilflos, allein und voller Trauer zurück. In dieser Krisen-Situation ist es schwierig, den Weg zurück in das normale Leben zu finden und den Alltag neu zu erlernen. Die Verarbeitung des Todes des geliebten Menschen braucht ihre Zeit. In Nordhorn will eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die ihren Partner verloren haben, Unterstützung in den Phasen der Trauer leisten.
„Momentan gibt es einen größeren Bedarf an Unterstützung für Menschen, deren Partner gestorben ist. Viele haben ihren Partner sehr früh in jüngeren Jahren verloren. Es geht vor allem darum, füreinander da zu sein und die Möglichkeit für vertrauliche Gespräche zu bieten“, erläutert Jutta Sander-Ueckermann, die als Hospiz-Trauerbegleiterin die Gruppe anleiten wird. Als so genannte „In-Gang-Setzerin“ hat sie zudem eine Fortbildung in der Selbsthilfe absolviert, um neugegründeten Gruppen qualifizierte Starthilfe geben zu können. Die Gruppe, die sich in Nordhorn treffen wird, arbeitet eng mit der Hospiz Hilfe Grafschaft Bentheim, kirchlichen Trägern und der Seelsorge zusammen. So sind auch Vorträge der Hospiz Hilfe geplant.
Als Reaktion auf den Verlust des Partners werden die Hinterbliebenen nicht selten völlig von den eigenen Gefühlen übermannt. In den Trauerphasen ist es daher wichtig, die Gefühlswelt zu verarbeiten und neuen Lebensmut zu fassen. Besonders in der ersten der vier Trauerphasen, wenn die Hinterbliebenen den Tod nicht wahrhaben wollen, ist Rückhalt wichtig. Gespräche mit anderen Betroffenen, die den Schmerz verstehen, können dabei helfen, den Tod zu akzeptieren und vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Auf den Schock folgen in der zweiten Phase der Trauerarbeit Gefühlsausbrüche, Zorn und Schuldgefühle. In der dritten Phase des „Suchen und Sich-Trennen“ beginnen die Hinterbliebenen, sich mit dem Tod des Partners auseinanderzusetzen. Und in der vierten Phase finden Trauernde ihren Frieden und widmen sich oft neuen Lebensaufgaben.
„In allen vier Phasen hilft es, wenn die Trauernden mit ihrem Schmerz nicht allein sind“, betont Jutta Sander-Ueckermann. Wer Interesse an der Gruppe hat, kann sich an das Büro für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung des Landkreises, Dr. Annegret Hölscher, Telefon 05921 961867, E-Mail annegret.hoelscher@grafschaft.de, wenden.