Insektensommer
NABU ruft zum Insektenzählen im August auf

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Insektenzählung im Garten. Foto: Michael Sieber
Auch im Urlaub sollten Stift, Lupe und Insektenzählhilfe nicht fehlen: Der NABU-Insektensommer geht in die zweite Runde. Vom 4. bis 13. August heißt es zu zählen, was sechs Beine hat. Insekten tummeln sich an vielen verschiedenen Orten: Im Garten, im Wald, auf der Wiese und am See, heißt es in der Mitteilung des NABU.
Weiter heißt es: Nicht nur wir Menschen brauchen in der heißen Jahreszeit Abkühlung im Wasser. Auch unter den Insekten gibt es Schwimmer, Taucher und Schnorchler. Viele von ihnen benötigen Gewässer als Lebensraum. Die Blaue Mosaikjungfer zum Beispiel, eine der Kernarten im August, lebt und jagt an langsam fließenden oder stehenden Gewässern - dazu kann auch der Gartenteich gehören.
Ein zentrales Anliegen der Aktion sei es, die Artenkenntnis zu fördern. „Es gibt in Deutschland rund 33.000 Insekten und wenn wir mit der Aktion erreichen, dass sich mehr Menschen mit der Gruppe der Insekten auseinandersetzen, ist das großartig. Schließlich übernehmen Insekten sehr wichtige Aufgaben, dazu gehört das Bestäuben unserer Nutzpflanzen, sie tragen zu einer besseren Bodenqualität bei und Insekten sind auch Nahrung für andere Tiere. Daher ist es wichtig, dass wir uns für ihren Schutz und ihre Erhaltung einsetzen“, sagt Hanna Clara Wiegmann, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim.
Acht Arten sollen beobachtet werden
Die sogenannten Kernarten wurden ausgewählt, um die Vielfalt der Insekten etwas überschaubarer zu machen. Auf sie kann besonders geachtet werden. Für die Zählperiode im August sind dies neben der Blaugrünen Mosaikjungfer die Ackerhummel, die Blaue Holzbiene, das Heupferd, der Kleine Fuchs, der Schwalbenschwanz, der Siebenpunkt-Marienkäfer und die Streifenwanze. Ein weiteres Hilfsmittel ist die Entdeckungsfrage „Kannst du Hummeln am Hintern erkennen?“ Wer also zum ersten Mal in die faszinierende Welt der Insekten eintaucht, kann sich auf drei Arten konzentrieren.
Viele Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Garten
Am häufigsten wurden in den vergangenen Jahren Insekten in Gärten gezählt. NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz: „Im Kleinen Großes bewirken: Gerade im eigenen Garten gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten, um Insekten zu helfen. Ihre Bestände sind massiv zurückgegangen und wir müssen dringend gegensteuern. Je mehr Menschen ihren Garten insektenfreundlich gestalten, desto eher gelingt das. Das Schöne ist: Weniger ist mehr. Weniger mähen, weniger Unkraut jäten, einfach mal etwas stehen oder liegen lassen: Wilde Ecken, Totholzhaufen und insektenfreundliche Pflanzen bieten Lebensraum und Nahrungsquellen für die Sechsbeiner. Denn genau das fehlt den Insekten zunehmend, auch durch den Einsatz von Pestiziden und eine immer eintönigere Landschaft.“
Lupe als Hilfe
Ein Tipp: Natürlich ist es hilfreich, eine Lupe zur Hand zu nehmen. Selbstverständlich kann auch ohne gezählt werden. Sollte eine Becherlupe zum Einsatz kommen, ist es wichtig, dass die Insekten nach der Bestimmung wieder unversehrt in die Freiheit entlassen werden. Und das bitte auch an dem Ort, an dem das Tier gefunden wurde.
Mitmachen
Der NABU-Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion des NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse will der NABU auf der Internetseite www.nabu.de veröffentlichen.
Mitmachen ist einfach: Man sucht sich einen ruhigen Platz in der Natur, zum Beispiel im Garten, Park, auf dem Balkon, der Wiese oder im Wald. In einem Radius von etwa zehn Meter vom eigenen Standpunkt aus werden alle Insekten erfasst. Gezählt wird bis zu einer Stunde. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App „NABU-Insektensommer“. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de abrufbar.