28.12.2022, 12:35 Uhr

VVV Gildehaus

Middewinterhörner erklingen am 3. Januar vom Mühlenberg

Der Stoß ins Middewinterhorn ist bei gutem Wetter vom Mühlenberg aus bis nach Westfalen zu hören. Foto: Benz

Der Stoß ins Middewinterhorn ist bei gutem Wetter vom Mühlenberg aus bis nach Westfalen zu hören. Foto: Benz

Mit dem Klang der Grafschafter Middewinterhornbläser begrüßt der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Gildehaus am Dienstag, 3. Januar, das neue Jahr auf dem Mühlenberg in Gildehaus. Beginn ist um 18 Uhr. Um 19 Uhr wird Hermann Voss einen Nachtwächterrundgang anbieten.

Gemeinsam wolle man den weit hörbaren Lauten der Middewinterhörner lauschen und mit einem „Söpken“ auf ein gesundes und friedvolles Jahr 2023 angestoßen, teilt Vorsitzender Hans-Günther Benz mit. Dazu reichen die Vorstandsehefrauen frische Neujahrskuchen. Der Platz an der mehr als 260 Jahre alten Ostmühle und dem historischen Backhaus wird dazu festlich ausgeleuchtet, sodass sich den Besuchern mit der Lichterkette an den Mühlenflügeln und den aufgestellten Schwedenfeuern ein romantisches Bild bietet. Bis weit nach Westfalen dürften die Hörner bei guten Wetterbedingungen zu hören sein.

Das Middewinterhorn ist kein Musikinstrument, sondern ein Rufinstrument und geht auf eine rund 3000 Jahre alte Tradition zurück. Das Blasen des Horns war ursprünglich ein germanisch-heidnischer Brauch. Mit ihm sollten böse Geister vertrieben werden. Zudem ging es darum, eine gute Ernte zu erbitten und die Menschen vor Not zu bewahren. Aber auch zur Benachrichtigung von Hof zu Hof, wenn Hilfe gebraucht wurde, diente das Horn. Seit dem Aufkommen des Christentums kündigen die Klänge der Hörner alljährlich in der Weihnachtszeit die Geburt Christi an. Daher wird, streng nach Vorgaben, nur vom ersten Advent bis einschließlich 6. Januar eines jeden Jahres geblasen. Dabei ertönen die Hörner immer einzeln.