„Mentor“ wirbt zum Schulstart um ehrenamtliche Leselernhelfer

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Lesen ist die Basis für das Lernen in allen Fächern. Lernpartner wie die ehrenamtlich tätigen Mentoren können an den Schulen hilfreiche Unterstützung bei der Behebung von Leseschwächen leisten. Symbolfoto: dpa
An vielen Schulen sorgen der Lehrkräftemangel und die Wissenslücken, die viele Schüler aufgrund der pandemiebedingten Schulschließungen immer noch haben, für einen starken Bedarf an Nachhilfe. Auch in der Grafschaft melden viele Schulen erhöhten Bedarf an individueller Förderung für Kinder und Jugendliche.
Zu Beginn des neuen Schuljahres werden über 200 ehrenamtlich tätige Mentorinnen und Mentoren an 30 Schulen in der Grafschaft Bentheim wieder aktiv. Der Vorsitzende des Vereins „Mentor – Die Leselernhelfer Grafschaft Bentheim“, Friedrich Kethorn, stellt die Situation in der Grafschaft wie folgt dar: „Die Nachfrage der Schulen an uns ist seit einem halben Jahr enorm gestiegen. Wir könnten noch viel mehr ehrenamtliche Lesementorinnen und -mentoren an die Schulen vermitteln, damit sie dort Kinder und Jugendliche unterstützen. Wir sehen, dass auch ein Jahr nach Öffnung der Schulen viele Schüler keine oder zu wenig Förderung erhalten. Es besteht die Gefahr, dass sie keinen Schulabschluss machen können und in ein Leben ohne Berufsausbildung und ohne gesellschaftliche Teilhabe abrutschen. Wer sie jetzt nicht auffängt, hängt sie wissentlich ab.“
Ehrenamtliche Lernpartner beste Hilfe für Kinder
Bereits vor der Coronapandemie konnten viele Schüler nicht richtig lesen, lautet die Einschätzung des Vereins „Mentor“. Der häufige Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht und zuletzt der steigende Unterrichtsausfall haben diese Situation verschärft. Dabei sei das Lesen die Basis für das Lernen in allen Fächern.
Im Auftrag des „Mentor“-Bundesverbandes startete das Institut für Markt- und Organisationsforschung YouGov Deutschland eine Online-Umfrage, inwieweit ehrenamtliche Lernpartner an Schulen hilfreiche Unterstützung bei der Behebung von Leseschwächen leisten können. Über 2067 Personen haben im Zeitraum vom 25. bis zum 27. Juli an dieser Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Damit die Kinder und Jugendlichen ihre Wissenslücken schnell aufarbeiten können, halten 42 Prozent der Deutschen den Einsatz von gut ausgebildeten Ehrenamtlichen an den Schulen für die beste Maßnahme. Sie sollen die Schüler unterrichtsergänzend einzeln fördern. „Diese Umfrage ist eine eindrucksvolle Bestätigung der Leselernunterstützung unserer vielen ehrenamtlich Tätigen an den Schulen“, ist sich Friedrich Kethorn sicher.
Seit 2006 ist der Verein „Mentor“ an fast allen Grundschulen in der Grafschaft Bentheim präsent und wird auch künftig bei seinen Einsätzen auf noch mehr ehrenamtliche Unterstützer angewiesen sein. „Wer Zeit, Lust und Interesse hat, darf sich gern in der ,Mentor‘-Geschäftsstelle melden“, bittet Friedrich Kethorn abschließend. Die Geschäftsstelle an der Harm-Hindrik-Straße 2 in Nordhorn ist mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr geöffnet und telefonisch unter 05921 896329 oder 0172 5242888 zu erreichen.