11.08.2020, 09:24 Uhr

MdB De Ridder (SPD) informiert sich über Fleischproduktion

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder wurde bei ihrem Besuch von ihrer Landtagskollegin Karin Logemann sowie Giesbert Boermann und Peter Albers vom SPD-Ortsverein Schüttorf begleitet. Mit auf dem Foto ist Heinrich-Eckhard Klümper, Geschäftsführer der Firma Klümper. Foto: SPD

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder wurde bei ihrem Besuch von ihrer Landtagskollegin Karin Logemann sowie Giesbert Boermann und Peter Albers vom SPD-Ortsverein Schüttorf begleitet. Mit auf dem Foto ist Heinrich-Eckhard Klümper, Geschäftsführer der Firma Klümper. Foto: SPD

Schüttorf Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte gemeinsam mit regionalen SPD-Vertretern das Familienunternehmen Klümper. Dort ließen sie sich vom Geschäftsführer Heinrich-Eckhard Klümper über das Unternehmen und seine Produktpalette informieren. Im Fokus des Gesprächs standen dabei insbesondere die Themen Nachhaltigkeit sowie die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. De Ridder betont, dass die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels Transparenz schaffe.

Hintergrund des Besuchs ist unter anderem die Serie von Skandalen in der Fleisch- und Lebensmittelproduktion, die Fragen nach der Qualität der Fleischerzeugnisse aufwerfen. Nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in deutschen Fleischbetrieben stehen auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in der Kritik. „Das Schüttorfer Familienunternehmen Klümper steht für einen anderen Weg - Qualität, Nachhaltigkeit und gute Arbeitsbedingungen“, zeigte sich Dr. Daniela De Ridder, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems, überzeugt. De Ridder sagt weiter: „Seit der Gründung vor rund 200 Jahren konzentriert sich die Firma Klümper auf die Verarbeitung und Veredelung von rohem Schinken. Dabei wird handwerkliche Tradition mit modernster Fertigungstechnologie in Einklang gebracht: Bereits vor dem Reifeprozess durchläuft der Klümper-Schinken rund 30 manuelle Arbeitsschritte. Jede Woche werden rund 18.000 Schweinekeulen als Rohware von namhaften Betrieben, die zum Großteil aus dem Umkreis kommen, verarbeitet. Dabei wird von den Zulieferern erwartet, dass die Schweine eine adäquate, tiergerechte Aufzucht und Fütterung erhalten haben. Für die Qualitätssicherung und Einhaltung der Hygienestandards seien 2,5 Stellen vorgehalten und besetzt.“

Ein Problem sieht die SPD-Bundestagsabgeordnete darin, dass die Deutschen im europäischen Vergleich wenig für Lebensmittel ausgeben. „Viele Deutsche achten beim Kauf von Lebensmittel stark auf den Preis – nach Umfrage das zweitwichtigste Kriterium für den Kauf, nach der Herkunft der Lebensmittel. Es ist wichtig, dass wir die Verbraucherinnen und Verbraucher zu einem verantwortungsvollen und bewussten Kaufverhalten sensibilisieren. Das geht ganz praktisch, indem sie direkt in Hofläden und auf Wochenmärkte einkaufen und auf regionale Produkte sowie deren Herstellungsbedingungen im Supermarkt achten“, erläutert De Ridder.

Damit die Verbraucherinnen und Verbrauchen nachvollziehen können, unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat, setzt sich die SPD für ein ambitioniertes staatliches Tierwohllabel ein. Es könne nicht sein, dass die deutsche Lebensmittelindustrie die Standards in dieser Angelegenheit festlege und nicht der Staat. „Daher ist es von großer Bedeutung, dass ein verbindliches Label auf den Weg gebracht wird, welches dann auch verarbeitete Fleisch- und Wurstprodukte kennzeichnet. Durch diese standardisierte und verlässliche Kennzeichnung der Haltungsbedingungen von tierischen Produkten können die Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt im Supermarkt den Tierschutz stärken“, sind sich De Ridder und Logemann einig.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat auch die Firma Kümper getroffen - sowohl die Absatzentwicklung als auch der Export seien eingebrochen. Seit einigen Wochen werde wieder in die USA geliefert. Man hoffe, dass es schnell wieder aufwärts gehe. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital“, sagt Heinrich-Eckhard Klümper im Gespräch mit den SPD-Politkern und fügt an „Die mittelständischen Familienunternehmen sind in einer schwierigen Sandwichposition zwischen wenigen sehr großen Schlacht- und Zerlegbetrieben, die noch dazu selbst immer stärker in die Verarbeitung gehen, sowie dem stark konzentrierten Handel, der zum Teil ebenfalls große eigene Produktionsbetriebe betreibt.“