02.08.2023, 15:42 Uhr

Ferien(s)pass

Mädchen und Jungen bauen eine Kinderstube für Meise, Kleiber & Co.

Die jungen „Häuslebauer“ präsentieren stolz ihre selbstgebauten Nistkästen, die sie unter Anleitung von BUND-Mitarbeitern angefertigt haben. Foto: Oppel/BUND

Die jungen „Häuslebauer“ präsentieren stolz ihre selbstgebauten Nistkästen, die sie unter Anleitung von BUND-Mitarbeitern angefertigt haben. Foto: Oppel/BUND

15 interessierte Mädchen und Jungen haben sich kürzlich im Tierpark Nordhorn eingefunden, um im Rahmen der Ferienpassaktion unter fachkundiger Anleitung von Mitgliedern der BUND Kreisgruppe Grafschaft Bentheim Nisthilfen für Höhlenbrüter zu bauen. Der BUND hatte bereits im Vorfeld der Veranstaltung für 60 Kinder in Neuenhaus, Nordhorn, Bad Bentheim und Schüttorf Bausätze vorbereitet, die nun von den Ferienpassinhabern zu Nistkästen für Meisen und andere Höhlenbrüter verarbeitet wurden.

„Höhlenbrütende Vogelarten wie Blau- und Kohlmeisen, Kleiber, Gartenrotschwanz, Baumläufer, Star und Sperling haben es in unseren Städten und Gärten schwer, natürliche Nistgelegenheiten zu finden“, erklärt Walter Oppel vom BUND. Wirtschaftlichem Denken und übertriebenem Ordnungssinn des Menschen sei es zuzuschreiben, dass viele alte Bäume mit natürlichen Nisthöhlen aus Gärten und Parks entfernt und hohle Kopfweiden sowie Streuobstwiesen fast völlig verschwunden seien. „Den Höhlenbrütern können künstliche Nisthöhlen helfen, in denen die Jungvögel aufwachsen können. Zudem leisten diese Vogelarten einen wichtigen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung im eigenen Garten“, so Oppel.

Artenschutz do-it-yourself

Nach einem kurzen Spaziergang im Tierpark trafen sich die Mädchen und Jungen mit den Ehrenamtlichen am Info-Stand des BUND. Dort haben sie sich zunächst die vor Ort ausgestellten Nisthilfen für unterschiedliche Vogelarten angeschaut, die mit etwas handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand selbst gebaut werden können. Die Ehrenamtlichen des BUND stellten den Kindern einige der in Höhlen brütenden Vogelarten vor und erläuterten, was sich in einem Nistkasten vom Nestbau, der Eiablage bis zum Ausfliegen der flüggen Jungvögel abspielt – und welchen vielfältigen Gefahren diese ausgesetzt sind.

Mit Hammer und Schraubendreher ausgestattet, fügten die Mädchen und Jungen anschließend aus den stabilen vorgefertigten Holzteilen mit Nägeln und Schrauben die Nisthilfen zusammen. Zum Schluss wurden die Kästen noch mit einer wasserfesten Folie abgedeckt, sodass später die brütenden Vögel vor Feuchtigkeit geschützt sind.

Nachdem alle Nisthilfen fertiggestellt waren, erfuhren die Kinder von den Mitarbeitern des BUND allerhand Wissenswertes über die heimische Vogelwelt. Auch zu der Frage, was zu beachten ist, wenn die Nisthilfen von Hornissen, Wespen oder Hummeln besiedelt werden, erhielten die jungen Naturschützer ausführliche Informationen. Schließlich gaben die Betreuer der BUND-Ferienpassaktion den Kindern noch hilfreiche Tipps zum Aufhängen und zur Pflege ihrer „Meisenwohnungen“ mit auf den Weg, die sie dann zum Abschluss eines produktiven und informativen Nachmittages stolz mit nach Hause nehmen durften.

Wer einen Nistkasten im Garten oder auf dem Balkon aufhängt, werde in der Regel schnell mit einem Erfolgserlebnis belohnt, verspricht der BUND: „Einen Vogel beim Nestbau oder bei der Fütterung seiner Jungen zu beobachten, ist gerade für junge Menschen ein Naturschauspiel, das viele begeistert“.