Landschaftswasserhaushalt soll optimiert werden

Projektpartner: von links Anneke Pohlmann (ArL), Paul Uphaus (UNB Landkreis Grafschaft Bentheim), Helmut Höke (Gemeinde Geeste), Silvia Backers (ArL), Martin Gerenkamp (Landkreis Emsland), Uwe Carli (Naturpark Bourtanger Moor), Dr. Eberhard Masch (Moorverwaltung), Bernhard Ostermann (Stadt Meppen), Dr. Niels Gepp (UNB Landkreis Emsland) und Petra Lübbers (Gemeinde Twist). Foto: privat
Meppen Trockene Sommer, längere Dürreperioden übers Jahr, sinkende Grundwasserspiegel: Der Klimawandel stellt den natürlichen Landschaftswasserhaushalt auf die Belastungsprobe. In der LEADER Naturpark-Region „Moor ohne Grenzen“ konkurrieren Moorrenaturierung und landwirtschaftliche Bewirtschaftung um die rückläufigen Wasserbestände. In einem gemeinsamen Projekt wollen der Naturparkverein, die Staatliche Moorverwaltung sowie die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim Lösungen entwickeln, die sowohl der Moorrenaturierung als auch der Landwirtschaft nutzen. Den Förderbescheid für das Projekt „Optimierung des Landschaftswasserhaushaltes im Nahbereich zu renaturierender Moore“ nahm Erster Kreisrat Martin Gerenkamp für den Vorstand des Naturparkvereins von Silvia Backers vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) entgegen. Initiiert wurde das Projekt von der Staatlichen Moorverwaltung in enger Abstimmung mit den Naturschutz- und Wasserverbänden der beteiligten Landkreise, dem Landvolk und der Landwirtschaftskammer sowie den Unterhaltungsverbänden und den betroffenen Kommunen Geeste, Twist und Wietmarschen. Die Lokale Aktionsgruppe beschloss die Beantragung des jetzt bewilligten Anliegens, für das insgesamt 210.000 Euro zur Verfügung stehen. 168.00 Euro kommen aus der LEADER-Förderung, die restlichen 42.000 Euro teilen sich Naturparkverein, Staatliche Moorverwaltung und die beiden Landkreise zu jeweils gleichen Teilen.
Gezielte Steuerung der Grundwasserstände
„Inwieweit können die hydrologischen Rahmenbedingungen durch eine gezielte Steuerung der Entwässerung und Grundwasserstände so beeinflusst werden, dass sie für Moorrenaturierung und Bewirtschaftung gleichermaßen von Vorteil sind?“ So lautet die Leitfrage, die das Projekt beantworten soll. Umgesetzt wird es in mehreren Schritten: Zunächst sollen die Ziele von Bewirtschaftern und Naturentwicklern genau gefasst und notwendige Grundlagen für die Steuerung des Wasserhaushalts formuliert werden. Danach gilt es, im Projektgebiet Dalum-Wietmarscher Moor mögliche Projektstandorte für eine prototypische Umsetzung zu finden. Mit der Errichtung von Wehrbauwerken soll der Wasserhaushalt dann an drei Stellen gezielt gesteuert werden. Die Messergebnisse, die permanent parallel erhoben werden, sollen auf einem Internetportal öffentlich einsehbar sein; jeder Eingriff wird im Vorhinein mit den Projektbeteiligten abgestimmt. Auf dieser Basis können alle Projektpartner auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse belastbare und dauerhafte Kompromisse entwickeln, die auf andere Bereiche des Naturparks übertragen werden können.