Kreisverkehr am Ootmarsumer Weg umgebaut
Der Kreisverkehr am Ootmarsumer Weg in Nordhorn wurde nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wieder für den Verkehr freigegeben.

Die Amtsleiterin für Straßenbau, Entwässerung und Verkehr Birgit Glahe, Andreas Sommerfeld vom gleichnamigen Ingenieurbüro, die Klimaschutzbeauftragte Mobilität Anne Kampert, Burkhard Kirchhoff von Aubreville & Kirchhoff Straßen- und Landschaftsbau sowie Stadtbaurat Thimo Weitemeier vor dem umgestalteten Kreisverkehr (von links). Foto privat
Nun fahren hier Radverkehr und motorisierter Verkehr gemeinsam auf der Hauptfahrbahn. Dadurch sollen weitere Unfälle an dieser Stelle vermieden werden. Auslöser für den Umbau war eine ungewöhnliche Häufung von Verkehrsunfällen am Kreisverkehr. Daher wurde im Vorfeld der Umbaumaßnahme ein Sicherheitsaudit durch ein sachverständiges Ingenieurbüro durchgeführt. In seinem abschließenden Bericht empfahl das Büro, den Radverkehr zukünftig im Mischverkehr auf der Fahrbahn zu führen. Dieser Vorschlag wurde im Jahr 2018 im zuständigen Fachausschuss der Stadt Nordhorn beraten und anschließend durch den Rat zur Umsetzung vorgesehen.
Die bislang umlaufenden Radwege am Kreisverkehr wurden zurückgebaut. Stattdessen werden Radfahrende einige Meter vor dem Kreisverkehr von den Radwegen über Rampen auf die Fahrbahn geführt. Die Fahrräder fahren dann gemeinsam mit den Autos auf der Hauptfahrbahn durch den Kreisverkehr. Dabei sind der Rad- und Kfz-Verkehr gleichberechtigt und fahren hintereinander, statt bisher parallel zueinander.
Am Richterskamp und an der Grasdorfer Straße wird der Radverkehr über Rampen wieder auf die vorhandenen Radwege geführt. Am Ootmarsumer Weg gibt es keine Benutzungspflicht der Radwege. Hier können Radfahrende also frei entscheiden, ob sie weiter auf der Fahrbahn oder lieber auf den Radwegen fahren möchten. „Durch die gemeinsame Führung befinden sich die Radfahrenden nun immer im direkten Blickfeld der Autofahrenden. Das ist für alle sicherer, insbesondere beim Ausbiegen aus dem Kreisverkehr“, erläutert Weitemeier. In der Vergangenheit habe es immer wieder Abbiegeunfälle gegeben, weil Autos beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr mit Fahrrädern zusammen stießen. „Der Radverkehr wurde auf den umlaufenden Radwegen häufig übersehen, das wird durch die gemeinsame Spur vermieden“, so der Stadtbaurat.
Für die Anfangszeit hat die Stadtverwaltung drei große Infobanner aufstellen lassen, um auf die neue Situation aufmerksam zu machen. Die Radwege wurden in Grünanlagen umgewandelt, teilweise wurden die Gehwege verbreitert. Die Bepflanzung der Grünanlagen erfolgt im Herbst dieses Jahres. Die Umbaumaßnahme hat inklusive der Sanierung der Fahrbahndecke rund
205.000 Euro gekostet. Da die Maßnahme den Radverkehr fördert und somit auch dem Klimaschutz dient, übernimmt das Bundesumweltministerium davon rund 65.000 Euro. Die Arbeiten konnten dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten innerhalb von rund sechs Wochen abgeschlossen werden.