22.03.2023, 12:42 Uhr

Landwirtschaft

Kontrollverein verzeichnet rückläufige Anzahl der Milchviehbetriebe

Oberleistungsprüfer Gerrit Nykamp (links) und Albert Weersmann, Geschäftsführer der Kooperativen Milchverwertung (rechts) gratulierten den für ihre Leistungen ausgezeichneten Milcherzeugern Gerda und Hein Ekenhorst, Hermine und Gerrit Haandrinkmann sowie Nina und Heino Eggengoor (von links). Foto: Brink

Oberleistungsprüfer Gerrit Nykamp (links) und Albert Weersmann, Geschäftsführer der Kooperativen Milchverwertung (rechts) gratulierten den für ihre Leistungen ausgezeichneten Milcherzeugern Gerda und Hein Ekenhorst, Hermine und Gerrit Haandrinkmann sowie Nina und Heino Eggengoor (von links). Foto: Brink

Die Jahreshauptversammlung des Milchkontrollvereins Laar hat Oberleistungsprüfer Gerrit Nykamp zum Anlass genommen, den anwesenden Erzeugern eine detaillierte Übersicht über die Leistungen der einzelnen Milchviehbetriebe zu unterbreiten. Die 14 noch verbliebenen Milchviehbetriebe im Gebiet Laar belegten zusammen Platz 14 in der Region Emsland/Südoldenburg. „Obwohl es in den letzten zwei Jahren weniger Betriebe geworden sind, sind Kuhzahl und Leistung ungefähr gleich geblieben“, fasste Nykamp zusammen. Besondere Anerkennung fanden die guten Zellzahlergebnisse von Hein Ekenhorst, der im regionalen Gesamtvergleich in der Gruppe 40 bis 60 Kühe mit 52.000 Zellzahlen den ersten Platz belegt. Im Landesvergleich erreichte Ekenhorst damit den zweiten Platz. Im Kontrollgebiet Laar erzielte Gerrit Haandrinkmann die höchste Herdendurchschnittsleistung mit 11.416 Kilogramm Milch (4,11 Prozent Fett und 3,39 Prozent Eiweiß). Ferner wurden vier Jungtiere von Hermann Cras für gute Leistungen im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Gerwin Spiekers Kuh „Atrix“ gewann die Auszeichnung für die höchste Lebensleistung (141.262 Kilogramm Milch bei acht Abkalbungen).

Nach dem Bericht des Oberleistungsprüfers stellte Albert Weersmann, Geschäftsführer der Kooperativen Milchverwertung, einen Rückblick auf die Entwicklung der Milchviehhaltung und Auszahlungspreise in den vergangenen Jahren an. Mit 57 Cent konnte Weersmann zufolge im vergangenen Jahr ein überdurchschnittlich guter Milchpreis ausgezahlt werden. Gemeinsam mit Gerrit Nykamp ehrte er die drei besten Qualitätsmilcherzeuger: Hein Ekenhorst, Heino Eggengoor und Gerrit Haandrinkmann. Als Kriterien für die Bewertung dienen hier die Fett-/Eiweißmenge, die Zellzahl als Indikator für die Eutergesundheit sowie die Kilogramm-Menge Milch je Lebenstag als Kennzahl für die Lebenseffektivität. Alle drei Betriebe erzeugten über 11.000 Kilogramm Milch mit je über 800 Kilogramm Fett/Eiweiß.

Im Anschluss berichteten Bastian Timmerhuis und Daniel Meinderink den versammelten Berufskollegen von ihrem Aufenthalt in Kanada. Die beiden Junglandwirte sind nach ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung für je drei Monate über den „großen Teich“ gereist, um auf einem großen Ackerbaubetrieb in Kanada Erfahrungen zu sammeln. Dabei haben beide als Erntehelfer auf Betrieben mit 3200 und 4500 Hektar Ackerfläche gearbeitet – eine beachtliche Größenordnung, wenn man vergleicht, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Grafschaft Bentheim im Durchschnitt 40 bis 50 Hektar Fläche bewirtschaftet. „Dort ist alles auf Ertrag ausgelegt, ganze Gräben werden teilweise einfach mitbearbeitet“, berichtete Daniel Meinderink. „Und das unter dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die in Deutschland bereits nicht mehr zugelassen sind“, ergänzte Bastian Timmerhuis. Im Gegensatz zum Thema Pflanzen- und Umweltschutz seien die kanadischen Landwirte aber sehr fortschrittlich in Sachen Technik aufgestellt. Ihren informativen Kurzvortrag untermalten Meinderink und Timmerhuis mit einer Präsentation von Fotos, auf denen sie die überdimensionalen Maschinen und Ackerflächen im Bild festgehalten haben. „Doch trotz der sehr guten maschinellen Ausstattung erwirtschaften die Landwirtschaftsbetriebe in Kanada nur etwa die Hälfte an Ertragsmenge, die wir hier in Deutschland erzielen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Böden dort einfach deutlich schlechter sind“, konnten die beiden Junglandwirte feststellen.

In einem informativen Kurzvortrag berichteten Daniel Meinderink und Bastian Timmerhuis über die Landwirtschaft in Kanada. Foto: Meinderink

In einem informativen Kurzvortrag berichteten Daniel Meinderink und Bastian Timmerhuis über die Landwirtschaft in Kanada. Foto: Meinderink