Jugendposaunenchor der Grafschaft startet wieder

Eindrücke von der ersten Probe. Foto: privat
Osterwald In der vergangenen Woche hat erstmals wieder der Jugendposaunenchor der Grafschaft (Jupo Grafschaft) geprobt. Spielort war das Dorfgemeinschaftshaus in Osterwald, 18 Musikerinnen und Musiker des etwa 40-köpfigen Ensembles waren dabei. „Wir konnten gut Musik machen“, sagt Landesposaunenwartin Helga Hoogland. Unter ihrer Leitung war es die erste Indoor-Probe eines landeskirchlichen Ensembles.
Jana Balder (18) aus Brandlecht meint: „Es ist schon lange her, dass wir zusammengekommen sind. Ich habe das Musikmachen und die Gemeinschaft schon vermisst. Zu Hause habe ich ein bisschen gespielt, aber es macht nicht so viel Spaß wie in der Gruppe.“ Viele Wochen nach dem Lockdown im März war das Musizieren mit Blasinstrumenten mit mehr als zwei Leuten überhaupt nicht möglich, erst ab Ende Juni konnten die Posaunenchöre wieder gemeinsam draußen proben und durften Geburtstagsständchen spielen. Überhaupt sei das Proben an der frischen Luft eine bereichernde Erfahrung gewesen, meint Helga Hoogland. So hat das „Junge Blech Ostfriesland“ zweimal im Sommer unter ihrer Leitung in einer Scheune bei Neermoor geprobt. „Mit geöffnetem Scheunentor“, wie Hoogland betont. Der Schall habe sich sehr weit im Dorf verbreitet, berichtet sie und es habe dazu gute Rückmeldung gegeben. „Davon bleibt sicher etwas für die Zukunft. Das Dorfgemeinschaftshaus in Osterwald sei für die Probe eines Bläserensembles sehr gut geeignet, wegen der Größe und einer starken maschinellen Belüftungsanlage“, sagt Helga Hoogland. Deswegen könnten dort auch unbedenklich 40 Personen spielen – unter Beachtung der Corona-Regeln. Gespielt werde immer nur 35 Minuten, dann folgten 15 Minuten Lüftungspause.
Auch Jaap Heinink (19) aus Gildehaus spielt mit seinem Posaunenchor inzwischen in einer beheizten Maschinenhalle, die eine Firma zur Verfügung stellt. „Ich gebe zu, anfangs war es auch schon mal schön, keine Verpflichtungen zu haben“, erzählt er. Irgendwann wurde es dann aber auch Zeit, wieder gemeinsam Musik zu machen – auch im Jugendposaunenchor. Der sei eine schöne, junge Gruppe. Man rede miteinander, sehe, was die anderen Chöre spielen und probiere neue Sachen aus.
Helga Hoogland betont, dass es für die Bläserarbeit an vielen Stellen noch schwierig sei. Sehr oft sind die Kirchen zu klein, um einem Posaunenchor mit dem notwendigen Abstand genügend Platz zu bieten. Da die Zeit der Outdoor-Proben mit dem Beginn der kalten Jahreszeit zu Ende ginge, stünden nun die Bläserinnen und Bläser wieder vor neuen Herausforderungen. Immerhin dürften sie derzeit mit maximal zehn Leuten in Gottesdiensten spielen, wenn die Kirchen das von der Raumgröße zulassen. „Wir spielen zwar weniger und kürzer, aber es ist schön, überhaupt mit Blechbläsern Gottesdienste musikalisch begleiten zu können.“ Helga Hoogland wünscht sich für die kommenden Monate, dass bei den Regelungen für Posaunenchöre noch stärker auf neueste wissenschaftliche Ergebnisse gehört werde. Es gebe Studien über den Aerosol-Ausstoß, die zeigten, dass bei Posaunen und Trompeten deutlich weniger freigesetzt werde, als beim Singen oder lauten Reden. „Das macht uns Hoffnung, dass die schwierigen Bedingungen mit den drei Metern Abstand vielleicht doch noch etwas gelockert werden können.“