19.10.2022, 17:20 Uhr

IHK: Erdgas aus der Grafschaft leistet wichtigen Beitrag

Die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses mit Thomas Kolde (Bildmitte), Vorsitzender, und Dr. Stefan Brieske (8. v. r.), Neptune Energy Deutschland GmbH, diskutierten im Grafschafter Technologiezentrum (GTZ) über die künftige Versorgung mit heimischem Erdgas. Foto: IHK

Die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses mit Thomas Kolde (Bildmitte), Vorsitzender, und Dr. Stefan Brieske (8. v. r.), Neptune Energy Deutschland GmbH, diskutierten im Grafschafter Technologiezentrum (GTZ) über die künftige Versorgung mit heimischem Erdgas. Foto: IHK

„Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der daraus entstandenen Energiekrise rückt die Versorgung mit heimischen Energieträgern, vor allem mit Erdgas, stärker in den Fokus der Politik. Einige Entscheidungen aus der Vergangenheit gehören deshalb jetzt auf den Prüfstand. Die Wirtschaft braucht dringend eine sichere Energieversorgung mit wettbewerbsfähigen Preisen.“ Dies erklärte Thomas Kolde, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Grafschaft Bentheim in der jüngsten Sitzung im Grafschafter Technologiezentrum (GTZ) in Nordhorn.

Wichtiger Baustein der Energieversorgung

Als Experte für das Thema Energie berichtete Dr. Stefan Brieske, Leiter Unternehmenskommunikation der Neptune Energy Deutschland GmbH, über die Erdgasproduktion in Hoogstede und Georgsdorf: „Aktuell liegt der Eigenversorgungsanteil Deutschlands beim Erdgas bei rund sechs Prozent, Tendenz fallend. Dennoch ist dieser vermeintlich geringe Anteil ein sehr wichtiger Baustein unserer Energieversorgung“, so Brieske.

Lagerstätte „Adorf Karbon“

Die Erschließung der Lagerstätte „Adorf Karbon“ in der Grafschaft Bentheim sei bundesweit etwas Besonderes. Die beiden Bohrungen versorgen 100.000 Haushalte im Jahr. Eine dritte Bohrung werde derzeit sieben Kilometer entfernt vorgenommen, eine vierte sei in Planung. „Damit leistet Erdgas aus der Grafschaft Bentheim auch künftig einen messbaren Beitrag zur Energieversorgung Deutschlands“, zeigte sich Brieske überzeugt. Es sei Teil der politischen Abwägung, ob und wie lange man für die Deckung des künftigen Energiebedarfs Fracking-Gas importiere. Heimisches Erdgas hingegen biete nicht nur den Vorteil kurzer Transportwege.

Mehr Planungssicherheit

„Die Unternehmen brauchen mehr Planungssicherheit. Dies gilt auch für die Förderung unserer heimischen Energieträger, insbesondere Erdgas“, sagte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung. Mit Sorge blicke die Wirtschaft auf politische Diskussionen auf Bundes- und EU-Ebene, aktuelle Gewinne der Förderunternehmen großzügig abschöpfen zu wollen. Dies dürfe nicht dazu führen, dass den Unternehmen das Kapital für notwendige Investitionen entzogen werde. „Erdöl und Erdgas bleiben bis auf Weiteres als Brückentechnologie für unsere Energieversorgung unverzichtbar. Je weniger heimische Rohstoffe künftig gefördert werden, desto größer ist bzw. bleibt unsere Importabhängigkeit“, so Schweda.