Generalversammlung
Hegering VI leistet aktiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt

Rüdiger Köhler, Vorsitzender der Kreisjägerschaft (links), und Hegeringleiter Gerd Molendyk (rechts) überreichten die Ehrenurkunden an die für ihre langjährige Mitgliedschaft Geehrten Hendrik Molendyk, Willi Wieking, Fritz Lambers, Gert Reinink, Zwier Hinken und Alfred Werning (von links). Foto: Jüngerink
Der Hegering VI hat seine Mitglieder vor Kurzem zur Generalversammlung in die Gaststätte „Zum Lönsberg“ in Hesingen eingeladen. Vor der Versammlung bestand für die anwesende Jägerschaft Gelegenheit, die Rehwildtrophäen des abgelaufenen Jagdjahres zu begutachten.
Eingangs oblag es Hegeringleiter Gerd Molendyk sowie dem Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Rüdiger Köhler, einige Jagdbrüder für ihre langjährige Treue zum Hegering VI zu würdigen. So wurde Zwier Hinken und Gert Reinink die Ehrennadel des Deutschen Jagdschutzverbandes für 40-jährige Mitgliedschaft überreicht. Eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Willi Wieking zuteil und Fritz Lambers konnte eine Auszeichnung für 65 Jahre Mitgliedschaft entgegennehmen. Zu Ehrenmitgliedern wurden schließlich Gerhard Brüggemann, Alfred Werning, Hendrik Molendyk, Georg Reefmann und Hartmut Crede ernannt.
Strecke der Prädatoren „auf hohem Niveau“
Anhand seines Streckenberichtes konnte Hegeringleiter Gerd Molendyk aufzeigen, dass die Jäger im Hegering ihrer Aufgabe zur Reduzierung der Prädatoren auch im vergangenen Jahr gewissenhaft nachgekommen sind. „Die Strecke von Fuchs, Marder und Rabenkrähe befindet sich weiterhin auf hohem Niveau“, stellte Molendyk fest. Dieser angewandte Naturschutz komme auch den Singvogelbeständen und Bodenbrütern zugute, so der Hegeringleiter. Molendyk rief dazu auf, die Anstrengungen der Jägerschaft in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft weiter zu intensivieren, um durch Rückzugs- und Saumstreifen sowie Streuobstwiesen Verbesserungen des Lebensraumes herbeizuführen. Traditionell wurde die Strecke anschließend durch die Jagdhornbläsergruppen „Niedergrafschaft“ und „Lönsberg“ verblasen.
Als Rehwild-Hegegemeinschaftsleiter gab Geert Brüggemann die Ergebnisse der Gehörnbewertung bekannt. Bernd Jüngerink wurde die Goldmedaille für den stärksten Bock verliehen. Astrid Rengelink erhielt eine Silbermedaille für den ältesten Bock, Gerd Jüngerink und Carsten Brüggemann wurde eine Bronzemedaille für die abnormsten Böcke überreicht. Brüggemann zufolge sei der Fallwildanteil nach wie vor extrem hoch: „Rund ein Drittel des zur Strecke gekommenen Rehwildes fiel dem Straßenverkehr zum Opfer“, beklagte er.
Jäger im Einsatz gegen den Mähtod
Die Jägerschaft des Hegeringes VI beteiligt sich intensiv an der Vermeidung des Mähtodes insbesondere von Rehkitzen, Hasen und Fasanen während des Grünlandschnittes im Frühjahr. Durch das Absuchen der Flächen und das Vergrämen des Wildes vor der Mahd kann dem schutzlosen Wild Hilfe geleistet werden. Durch den Einsatz hocheffektiver Wärmebilddrohnen werde nach Auskunft von Hegegemeinschaftsleiter Brüggemann auch in diesem Frühjahr der ehrenamtliche Einsatz der Jägerschaft weiter ausgeweitet.
Schießobmann Günter Fichtner präsentierte die Ergebnisse der durchgeführten Flintenschießwettbewerbe. Im Anschluss gab Schatzmeister Jürgen Aarnink Auskunft über die Kassenführung des abgelaufenen Jahres.
In seiner Funktion als Hundeobmann machte Holger Scholte-Eekhoff auf die sich aktuell ausbreitende Hunde-Malaria aufmerksam. „Diese Hundekrankheit, die durch Zecken übertragen wird, ist derzeit in Brandenburg auf dem Vormarsch und ist in der Regel für den Hund tödlich“, informierte Scholte-Eekhoff.
Umweltobmann Jan Kattert hob in seinem Kurzbericht den großen Nutzen von Blühsteifen für die Natur hervor. „Sofern Flächen bereitgestellt werden können, ist eine Förderung von Obstbäumen für Streuobstwiesen weiterhin möglich“, teilte er mit.
Gute Erfahrungen mit Info-Mobil
Bernd Jüngerink, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, berichtete über die guten Erfahrungen mit dem von der Kreisjägerschaft bereitgestellten Info-Mobil. „Vor allem Kindern kann auf diese Weise unsere heimische Natur anschaulich nähergebracht werden“, führte Jüngerink an.
Als Obmann für die Arbeitsgemeinschaft Junge Jäger steht Julian Hilbrands den Jungjägern des Hegeringes als Ansprechpartner zur Verfügung. Für Fragen und Informationen zum Thema Raubwild ist Bastian Scholte-Eekhoff in seiner Funktion als Obmann für Raubwildbejagung zuständig.
Zum Abschluss der Versammlung trug Janik Ostergetelo einen eindrucksvollen Bericht von der Lockjagd auf Rabenkrähen vor. „Diese außerordentlich spannende Jagd bedarf einer akribischen Vorbereitung, um die Effektivität aufrechtzuhalten“, so Ostergetelo. Ziel sei es, die Bestände der Rabenkrähen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, damit dieser für viele Kleinvögel sowie für Niederwild extrem schädliche Raubvogel nicht überhandnimmt. „Auch hier leistet das Engagement der Jäger einen aktiven Beitrag zum Erhalt und der Verbesserung der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft“, schloss Ostergetelo seinen Vortrag.