Grafschafter Schulen für soziales Engagement ausgezeichnet
Das Jugendrotkreuz ehrte unter anderem das Burg-Gymnasium und das Evangelische Gymnasium Nordhorn für deren Auseinandersetzung mit dem humanitären Völkerrecht. Minister Tonne lobte in Hannover den Einsatz der Schulen aus Niedersachsen.

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Vertreter der Humanitären Schulen aus Niedersachsen wurden beim Festakt in Hannover ausgezeichnet. Foto: Christian Wyrwa/DR
Kürzlich zeichnete das Jugendrotkreuz (JRK) des DRK-Landesverbandes Niedersachsen im Kulturzentrum Pavillon in Hannover 70 niedersächsische Schulen (darunter das Burg-Gymnasium Bad Bentheim und das Evangelische Gymnasium Nordhorn) aus, die sich im Schuljahr 2018/19 im Rahmen der Kampagne sozial engagiert und mit dem Humanitären Völkerrecht auseinandergesetzt haben.
Die Vertreter der rund 3000 Schüler erhielten während der feierlichen Veranstaltung mit rund 600 Gästen das Zertifikat „Humanitäre Schule“. In 15 Jahren haben mittlerweile rund 22.000 Schüler aus gut 160 niedersächsischen Schulen an der Kampagne teilgenommen.
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne sagte zu den Anwesenden: „Ihr habt Euch auf den Weg gemacht, etwas zu bewegen und zu verändern. Wir brauchen und wollen engagierte Schulen und außerschulische Partner, die diese in ihrem Engagement unterstützen und fördern. Ich sage das ganz bewusst vor dem Hintergrund von jüngsten Versuchen von Rechtsaußen, die Schulen in Ihrem Engagement für Demokratie und Menschenrechte einzuschüchtern. Wir möchten mündige Schülerinnen und Schüler, die fähig sind kritisch zu reflektieren und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Die Demokratiebildung an Schulen in Niedersachsen zu stärken, ist daher ein bildungspolitischer Schwerpunkt.“
Stadtkämmerer Dr. Axel von der Ohe überbrachte Grüße von der Landeshauptstadt und ermutigte die Jugendlichen, sich mit Freude weiter für eine bessere Welt zu engagieren.
Bundesleiter des Deutschen Jugendrotkreuzes Marcus Janßen und die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Niedersachsen Sabine Schipplick sprachen den Schülern sowie den Lehrkräften ihren Dank und ihre Anerkennung aus. Sie lobten den humanitären Einsatz und das gesellschaftlich wichtige soziale Engagement der jungen Menschen, die sich an der Kampagne beteiligt haben.
Um als „Humanitäre Schule“ ausgezeichnet zu werden, mussten die Schüler zum einen am Planspiel h.e.l.p. teilnehmen, bei dem sie einen kriegerischen Konflikt in den fiktiven Regionen „Malea und Lufar“ zu lösen hatten und dabei die Grundzüge des Humanitären Völkerrechts kennenlernten. Zum anderen mussten sie ein eigenes humanitäres Projekt auf die Beine stellen, orientiert an der Fragestellung „Wie und wo können wir uns für mehr Menschlichkeit engagieren“. Dabei engagierten sich die Schulen auf ganz unterschiedliche Weise, zum Beispiel in generationsübergreifenden Projekten, Spendenaktionen oder setzten sich mit den Themen Blut- und Organspende sowie Typisierungen für Stammzellspenden auseinander.
Bei der Veranstaltung konnten sich die Gäste außerdem an Infoständen einen Einblick in die Arbeit des Jugendrotkreuzes, der Freiwilligendienste und des Schulsanitätsdienstes verschaffen, wo sie auch die Wiederbelebung an Reanimationspuppen ausprobieren konnten. Die Deutsche Stammzellspenderdatei gGmbH Dessau war ebenfalls vertreten und bot die Möglichkeit, sich typisieren zu lassen.