Mitgliederversammlung
Flurbereinigungsverband erörtert Auswirkungen des Klimawandels

Landtagsabgeordneter Hartmut Moorkamp (Dritter von links) informierte über die politische Entwicklung in der Flurbereinigung und im Bereich des Moorschutzes. Über seinen Besuch freuten sich die Mitglieder des Verbandsvorstandes Ewald van der Kamp, Gerd Führs, Kristin Fischer, Jens Suren-Schmits, Hermann Hagengers und Franz Keuter (von links). Foto: privat
Zur turnusgemäßen Mitgliederversammlung des Flurbereinigungsverbandes Emsland/Grafschaft Bentheim konnte dessen Vorsitzender Gerd Führs Ende Juni zahlreiche interessierte Zuhörer aus derzeit 18 Teilnehmergemeinschaften im Emsland Moormuseum in Geeste-Groß Hesepe begrüßen. Im Mittelpunkt der Versammlung, zu der als Gastredner unter anderem auch der niedersächsische Landtagsabgeordnete Hartmut Moorkamp eingeladen worden war, stand ein umfassender Austausch über Themen und Fragestellungen, die die Landwirte an Ems und Vechte derzeit intensiv beschäftigen.
Nachdem die neue Geschäftsführerin Kristin Fischer die Jahresrechnung und den Haushaltsplan vorgestellt hatte, berichtete Johannes Griesen, stellvertretener Dezernatsteilleiter vom Amt für regionale Landesentwicklung in Meppen, über aktuelle und anstehende Flurbereinigungsverfahren im Verbandsgebiet Emsland/Grafschaft Bentheim. Im Zuge des geplanten vierspurigen Ausbaus der Europastraße E233 von der A31 bei Meppen bis zur A1 bei Emstek konnte bereits ein Flurbereinigungsverfahren eingeleitet werden, während weitere Verfahren noch in der Vorbereitung sind, ließ Griesen verlauten.
Gastredner Hartmut Moorkamp, der neben seinem Amt als Landtagsabgeordneter auch Bürgermeister der Gemeinde Rastdorf sowie aktiver Landwirt ist, vermittelte seinen Zuhörern einen kurzen Überblick über die derzeitige politische Entwicklung in der Flurbereinigung und im Bereich des Moorschutzes. Seinem Vortrag folgte eine rege Diskussion mit den Teilnehmern der Mitgliederversammlung.
Insbesondere der Klimawandel und die damit einhergehenden Dürreperioden bereiten den Landwirten zunehmend Sorgen. Erörtert wurde unter anderem die Frage, wie die zur Entwässerung angelegten Gräben zur Gewässerhaltung beziehungsweise -aufstauung umfunktioniert werden können. Moorkamp zufolge zeigten die Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien Potenziale im Bereich der Freiflächen-Photovoltaik sowie der sogenannten Agri-Photovoltaik – eine Kombination aus landwirtschaftlicher Bewirtschaftung und Stromerzeugung durch Photovoltaik auf derselben landwirtschaftlich genutzten Fläche. Vonseiten der Landwirte kam der Einwand, dass Schwierigkeiten vor allem in der zunehmenden Bürokratie gesehen werden, die Prozesse verlangsame oder sogar ausbremse. Hartmut Moorkamp dankte den Teilnehmern für den offenen Diskurs und versprach, die Anregungen der Verbandsmitglieder in den Landtag nach Hannover mitzunehmen.
Im Anschluss waren die Versammlungsteilnehmer zu „Bookweiten-Janhinnerk“, dem traditionellen emsländischen Buchweizenpfannkuchen, ins Café des Moormuseums eingeladen. Eine Führung durch die Dauerausstellung, die die Aufsiedlung der emsländischen Moore ab dem 18. Jahrhundert, die Entwicklung des Torfabbaus und die Geschichte des Emslandplans darstellt, rundete das Programm ab.