Fest der Kulturen am Kloster Frenswegen
Das Fest der Kulturen am Samstag, 15. Juni, im Kloster Frenswegen soll wieder einmal eindrücklich beweisen, welcher Reichtum an Kulturen in der Grafschaft Bentheim zuhause ist.

© Ulrich Püttmann
Das Vorbereitungsteam hat wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Foto: privat
Das Programm im Innenhof und in der Aula reicht von plattdeutscher Weltmusik von Tortilla Flat über iranische Klänge von Mehran Melikzada bis zu syrischem Rap, vom Akkordeonorchester und Blasorchester der Musikschule über orientalischen Tanz von Daurat el Shams bis zu schottischer Dudelmusik der City of Nordhorn Pipes and Drums. Akoma und Hau dat Fell bieten afrikanische Trommelmusik zum Zuhören und in einem Workshop auch zum Mitmachen.
Für ein breites Repertoire sorgt außerdem eine Vielzahl von Chören mit dem Nordhorner Chor „La Lega“, dem Gesangs-Ensemble „Agitato“ und den Sängern von „JaPoRoGo“ e.V., die Jazz, Pop, Rock und Gospel zu Gehör bringen. Der beliebte Poetry Slam „Worte meistern“ findet zum zweiten Mal in der Aula statt. Mit der Band „Blue Goose Jazz“ aus Nordhorns niederländischer Partnerstadt Coevorden kommt bei sogar zwei Auftritten die schwungvolle Leichtigkeit des Jazz der 20er und 30er Jahre zum Klingen. Nicht nur diese Band und die Tanzformation „In2Dance“ zeigen deutlich, dass die freundschaftliche Verflechtung der Kulturen über die Grafschaft hinausreicht: Der Förderverein für Städtepartnerschaften trägt auch über die Esskultur zur Vielfalt des Festes bei. Köche aus Nordhorns Partnerstadt Rieti reisen eigens an, um die Gäste mit italienischer Pasta zu bekochen.
Türkische und kurdische Küche, Speisen aus Syrien und dem Libanon, französische und polnische Leckereien, russische Gerichte und portugiesische Sardinen, Kuchen und Kaffee, Waffeln und Grafschafter Weggen, Cocktails und Bowle: Für ein reichhaltiges Angebot an preisgünstigen Speisen wird an insgesamt 35 Ständen vor dem Kloster und im Innenhof gesorgt. Besucher können sich auch über den Arbeitskreis Flüchtlingshilfe, das Compass-Haus, das DRK-Zentrum, politische Gruppierungen, städtische Angebote, Bildungseinrichtungen oder Amnesty International informieren. Fair gehandelte Waren des Weltladens sind ein selbstverständlicher Bestandteil des Festes ebenso wie die Stände von Hilfsorganisationen, die sich für partnerschaftliche Entwicklungsarbeit engagieren, etwa der Aktionskreis Hilfe für Haiti oder der Förderverein Cajamarca/Peru. Beim Fest der Kulturen kann so beides zusammenkommen: Der unbeschwerte, faszinierte Genuss und die bewusste Verantwortlichkeit füreinander.
Kinder und Familien werden vor dem Kloster auf besondere Weise angesprochen: Mit Spielen aus aller Welt im Zelt von „Plan Deutschland“, mit dem Spielmobil des Kinderschutzbundes, mit kreativen Angeboten von Gilde-Art und der Kunstschule Städtische Galerie, mit Hüpfburg und Glücksrad, mit Polizeimotorrad und Wasserflipper der Jugendfeuerwehr, mit Klangschalen und Kinderschminken ist der Klostervorplatz gefüllt. In der Jurte erzählt Heike Koschnicke zwischen 14 bis 15.15 Uhr faszinierende Märchen, bevor ab 15.40 Uhr Trommelmusik das Zelt erfüllt und schließlich Pfadfinder vor der Jurte Stockbrot backen. Erstmals dabei sind der Gemeinschaftsgarten und die Feuerwehr Nordhorn, die eine Fahrzeugschau und eine Rettungsvorführung zeigt.
Wer jenseits von Begegnung und Aktion einen stilleren Moment sucht, wird in einer der drei Ausstellungen fündig. Im Kreuzgang sind Fotos der letzten Jahre ausgestellt, in denen Mitglieder von FotoGraf e.V. die bunte Lebensfreude beim Fest der Kulturen festgehalten haben. Im Kaminraum bietet das Nordhorner Stadtmuseum „Geschichte und Geschichten“ aus der Textilstadt Nordhorn. Zum Nachdenken regt die Ausstellung „Asyl ist ein Menschenrecht“ an, die der Deutsche Gewerkschaftsbund im Seminarraum 6 und 7 zeigt.
Fotostrecke
Das Fest beginnt um 13 Uhr mit einer Gedenkminute für alle Flüchtlinge in der Nähe und in der Ferne, in der alle Festbesucher zu Stille und/oder Gebet eingeladen sind. Danach wird der gesamte Innenhof ein Friedenslied anstimmen. Das jährliche Sommerfest des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe war der Vorläufer des inzwischen 21. Festes der Kulturen. Beim ersten Sommerfest fanden sich vielleicht 30 Personen ein. Inzwischen ist es mit bis zu 3000 Besuchern zu einem Magneten innerhalb des kulturellen Lebens in der Grafschaft geworden. Das detaillierte Programm, das um 18 Uhr endet, ist auf der Homepage des Klosters Frenswegen einsehbar unter www.kloster-frenswegen.de.