Ehrenamt
Ehepaar Hoegen zieht sich aus Behindertensport zurück

Friedrich und Gertrud Hoegen haben sich viele Jahre für den Behindertensport in der Grafschaft eingesetzt. Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim
„Es ist wirklich beachtlich, was ihr in den vergangenen Jahren geleistet habt. Ihr seid beide immer eine verlässliche Stütze in der Grafschafter Selbsthilfearbeit gewesen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“ Mit diesen Worten drückte Dr. Annegret Hölscher, Leiterin des Büros für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim, ihre Anerkennung für das Engagement von Gertrud und Friedrich Hoegen aus. „Damit spreche ich auch für die vielen Menschen, denen ihr in den vergangenen zehn Jahren unterstützend zur Seite gestanden habt.“ Das Ehepaar hat sich nach vielen Jahren des Einsatzes für den Behindertensport in der Grafschaft aus Altersgründen von den Aktivitäten zurückgezogen.
Zum Dank überreichte Dr. Annegret Hölscher beiden einen Blumenstrauß und gab ihnen viele gute Wünsche mit auf den Weg in das Leben „nach dem Ehrenamt“. Beide hätten sich sehr verdient gemacht und den Behindertensport in Nordhorn aktiv mitgestaltet. Die Anfänge des Vereins gehen auf die Initiative von 16 Schwerkriegsbeschädigten in der Nachkriegszeit zurück. 1959 wurde dann der Versehrten-Sport-Verein gegründet. Neben dem Engagement im Vorstand des Behinderten Sport Vereins Nordhorn waren Gertrud und Friedrich Hoegen aus Nordhorn in vielen Bereichen des Behindertensports und Rehabilitationssports aktiv. Ob Wassergymnastik oder Boßeln, als Übungsleiterin half Gertrud Hoegen Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv dabei, die Beweglichkeit zu erhalten oder zu fördern. Friedrich Hoegen war lange 1. Vorsitzender des Vereins, bevor er im März dieses Jahres durch Frank Wischnewski abgelöst wurde. Besonders eingesetzt hat sich Gertrud Hoegen für den Sport von behinderten Frauen. So wurde speziell eine Gruppe für behinderte Frauen ins Leben gerufen. Die Gruppe richtet sich an Frauen mit MS, Parkinson, Schlaganfall, Bechterew, Querschnittslähmung und anderen Erkrankungen. Motiv für die Gründung war die Erfahrung, dass Frauen, insbesondere Rollstuhlfahrerinnen, lieber unter sich Sport treiben als in gemischten Gruppen. Zudem sind Frauen mit Migrationshintergrund ausdrücklich zur Teilnahme in der Gruppe eingeladen.
„Der Rehasport ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Selbsthilfegruppen. Umso mehr freuen wir uns, wenn Menschen wie Gertrud und Friedrich Hoegen sich mit solch beeindruckender Tatkraft einbringen. Davon profitieren sehr viele Menschen in der Grafschaft, in der Selbsthilfe, aber auch darüber hinaus“, betonte Dr. Hölscher abschließend.