29.03.2023, 11:47 Uhr

Ehrenamtliches Engagement

DLRG: Leistungsstark, aber räumlich an der Belastungsgrenze

Seit vielen Jahren der Gemeinschaft der Deutschen Lebensretter verbunden: Für langjährige Mitgliedschaften und besondere Verdienste ausgezeichnet wurden Dominik Gold, Hans-Jürgen van Almelo, Willi Ratz, Annika Schlichter, Hannah Esders, Yasmin Laug, Benjamin Winter, Tobias Johannink, Hans-Gerd Hülsmann und Heiner Verbeck (von links). Zur Ehrung gratulierten Stefan Timmers, 2. Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Nordhorn, und Soreen Dreier, Vorstandsmitglied des DLRG-Bezirks Emsland (Erster und Zweiter von rechts). Foto: DLRG Nordhorn

Seit vielen Jahren der Gemeinschaft der Deutschen Lebensretter verbunden: Für langjährige Mitgliedschaften und besondere Verdienste ausgezeichnet wurden Dominik Gold, Hans-Jürgen van Almelo, Willi Ratz, Annika Schlichter, Hannah Esders, Yasmin Laug, Benjamin Winter, Tobias Johannink, Hans-Gerd Hülsmann und Heiner Verbeck (von links). Zur Ehrung gratulierten Stefan Timmers, 2. Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Nordhorn, und Soreen Dreier, Vorstandsmitglied des DLRG-Bezirks Emsland (Erster und Zweiter von rechts). Foto: DLRG Nordhorn

Voll belegte Schwimmkurse, etliche Wettkämpfe, 16 Einsätze der Schnelleinsatzgruppe (SEG), darunter auch humanitäre Flüchtlingshilfe und zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen – es war auch 2022 wieder einiges los bei der DLRG Nordhorn. Das wollten auch viele der Vereinsmitglieder und Gäste hören, und so war der Saal im Hotel Bonke mit mehr als 50 Anwesenden, die an der Jahreshauptversammlung teilnahmen, gut besetzt.

Von einem „motivierten Vereinsjahr“ berichtete der 1. Vorsitzende Benjamin Winter: „Die Ortsgruppe konnte ohne größere pandemiebedingte Einschränkungen in allen Bereichen wieder leistungsstark agieren und intern viele Ehrenamtliche aus- und weiterbilden“, teilte er mit. Auch die Digitalisierung konnte in allen Fachbereichen vorangetrieben werden, somit sehe sich der Verein Winter zufolge auch in diesem Bereich zukunftsorientiert aufgestellt.

Mitgliederzuwachs um 25 Prozent

Das traditionelle Sommerfest der DLRG stand 2022 unter dem Motto „Alt trifft Jung“. „Hier konnten sich endlich wieder Jugend, aktive Erwachsene und Senioren des Vereins in geselliger Runde austauschen“, sagte Winter. Besonders erfreut zeigte sich der 1. Vorsitzende, als er anhand einer Grafik die Entwicklung der Mitgliederzahlen präsentierte: Mit einem Zuwachs von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und deutlich weniger Austritten, beispielsweise nach abgeschlossener Kursusteilnahme, sei die DLRG Nordhorn nun fast stärkste Ortsgruppe im Bezirk Emsland, zudem gehöre der Nordhorner Verein niedersachsenweit zu den „Top 3“ der zuwachsstärksten Ortsgruppen.

Fachbereich Ausbildung

Jacqueline Kücken, technische Leiterin des Fachbereichs Ausbildung, informierte anhand einer Reihe Zahlen über die aktuelle Situation bei den Kursusangeboten: „Mit einem Team von insgesamt 25 Ausbildern und Helfern konnte im letzten Jahr das umfangreiche Kursusangebot gestemmt werden“, teilte sie mit. Neben sechs Kursen im Anfängerbereich wurden auch jeweils vier bis fünf Kurse zum Erwerb der weiterführenden Schwimmabzeichen angeboten.

Von aktuell 14 Lehrscheininhabern konnten im vergangenen Jahr zwei neue ausgebildet werden, bei den mittlerweile sieben Ausbildungsassistenten sind ebenfalls zwei neue Kräfte hinzugekommen.

Die Wettkampfgruppen zählen inzwischen etwa 90 Schwimmer, die bis zu dreimal wöchentlich trainieren. Kücken zufolge konnten 2022 auch etliche Schwimmwettkämpfe wieder durchgeführt werden – unter anderem wurden erneut die Bezirksmeisterschaften in Nordhorn ausgetragen, erstmals im Freibad und auf einer 50-Meter-Bahn. „Mit 51 Teilnehmern war die Ortsgruppe Nordhorn nicht nur stärkste des Bezirks, sondern mit acht Meister- und fünf Vizetiteln auch im Medaillenspiegel führend“, verkündete sie anerkennend. Die Landesmeisterschaften sowie einen Freundschaftswettkampf im „Delfinoh“ mit etwa 100 Startern konnten die Nordhorner ebenfalls als Erfolge verbuchen.

Gewürdigt wurden die starken sportlichen Leistungen schließlich beim Kreissportehrentag mit drei Ehrungen in der Kategorie Newcomer, des Weiteren erhielt eine Trainerin eine Auszeichnung in der Kategorie Ehrenamt. „Zudem haben es erstmals drei Schwimmer in den Landeskader geschafft“, berichtete die Ausbildungsleiterin mit Stolz.

Dass die Zahl der abgelegten Schwimmprüfungen gegenüber 2021 wieder deutlich zulegen und somit ein guter Beitrag zum coronabedingten Rückstau in der Schwimmausbildung geleistet werden konnte, bezeichnete Kücken als äußerst erfreuliche Tendenz. Was die Wartelisten anbelangt, befinde man sich glücklicherweise auf dem üblichen Niveau, resümierte sie abschließend.

Fachbereich Einsatz

Aus dem Bericht des Fachbereichs Einsatz, den Benjamin Winter verlas, ging hervor, dass 2022 drei neue Einsatzkräfte mit Basiswissen geschult und neun neue Bootsführer ausgebildet wurden. Neben jeweils zehn SEG- und Wachdiensten sowie zwölf Veranstaltungsabsicherungen wurden 16 aktive Einsätze abgearbeitet – diese überwiegend in der Grafschaft Bentheim, bedingt durch die Erweiterung der technischen Kompetenzen (Drohne und Side-scan Sonar) aber auch im südlichen Emsland.

Außer in die Aus- und Weiterbildung wurde auch ins Equipment investiert: Dank umfangreicher Zuschüsse und Spenden konnten neue Trockenanzüge für Taucher und Wasserretter angeschafft werden sowie ein Side-scan Sonar als Erweiterung für Sucheinsätze. „Nachdem SEG-Kräfte das Sonderfahrzeug Tauchen des Bezirks Emsland bereits im Hochwassereinsatz in 2021 besetzt hatten, wurde darüber hinaus im letzten Jahr eine Umstationierung des Lkw nach Nordhorn vereinbart. Hieraus ergibt sich eine weitere Ergänzung für akute Einsätze sowie umfangreiche Trainingsmöglichkeiten für die Taucher und Einsatzkräfte der SEG“, erklärte Winter. Abschließend betonte er nochmals den hohen Stellenwert der Wasserrettung, stellte aber gleichzeitig die hohen Kosten für Finanzierung und Unterhaltung gegenüber. Hier sei die DLRG nach wie vor auch auf die Unterstützung des Landkreises angewiesen, räumte Winter ein.

Fachbereich Verbandskommunikation

Aus seinem Fachbereich berichtete Heiner Verbeck, dass im Laufe des vergangenen Jahres neben den üblichen administrativen Vorstandsaufgaben für die Homepage und Social-Media-Kanäle insgesamt 48 News-Beiträge aus allen Sparten des Vereins erstellt wurden. Ergänzt um 16 Einsatzberichte, einige Presseartikel für die Tageszeitung und für das DLRG-Magazin „Lebensretter“ konnte allen Interessierten viel berichtet werden. „Das Projekt ,Digitale Ortsgruppe‘ nahm ebenfalls Form an: Hierzu wurde uns umfangreiches Material, vor allem alte Dokumente und Fotos, zur Verfügung gestellt. Dies soll nun nach und nach digitalisiert und für eine neue Unterseite auf der Vereinshomepage aufgearbeitet werden“, informierte Verbeck.

Im Rahmen der niedersachsenweiten Kampagne „#projekt100“ wurden 15 große Bauzaun-Banner im Stadtgebiet aufgehängt, auf denen die vielseitige Arbeit der DLRG dargestellt ist – Verbeck zufolge sei dies ein weiterer Weg, auf das Ehrenamt aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu werben. Darüber hinaus hat der Fachbereich einen ortgruppen-eigenen Ratgeber erstellt, der künftig an Eltern und Kinder ausgegeben wird. Auf etwa 20 Seiten macht die Lektüre neue Mitglieder auf die vielseitigen Möglichkeiten im Verein aufmerksam.

Fachbereich Jugend

In ihrer Funktion als Jugendvorsitzende gab Yasmin Laug einen Überblick über die Aktivitäten des zurückliegenden Jahres. So konnten wieder etliche Veranstaltungen organisiert werden, an denen nicht selten mehr als 50 Kinder teilgenommen haben. Dazu gehörten beispielsweise Spielenachmittage, eine Fahrradrallye, Karaoke-Abende, Ausflüge in den Tierpark und den Kletterwald, eine Kanutour oder ein Bowling-Nachmittag. Feste Bestandteile des Terminkalenders waren auch der Kuchenverkauf beim „Fest der Kanäle“ sowie das traditionelle Nikolausknobeln; ferner hatten bei einer Ferienpass-Aktion 20 Kinder die Gelegenheit, in die verschiedenen Bereiche der DLRG hineinzuschnuppern.

Ehrung langjähriger DLRG-Mitglieder

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Ehrungszeremonie, bei der eine Reihe Mitglieder für ihre langjährige Verbundenheit zur DLRG-Ortsgruppe Nordhorn ausgezeichnet wurden:

  • Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft:
    Mathias Fok, Dominik Gold, Tobias Johannink, Andre Kiek, Willi Ratz, Heiner Verbeck und Benjamin Winter
  • Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft:
    Susanne Graudenz, Luise Kronemeyer, Anja Overberg und Jens Schiphorst
  • Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft:
    Hans-Gerd Hülsmann und Willi Nibbrig
  • Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft:
    Hans-Jürgen van Almelo.

Darüber hinaus wurde Hannah Esders, Yasmin Laug und Annika Schlichter das Verdienstabzeichen in Bronze verliehen.

Räumliche Kapazitäten am Limit

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung gaben die beiden Vorsitzenden noch einen kurzen Ausblick auf die kommenden Projekte. „Unsere Ortsgruppe möchte sich auch in 2023 weiterentwickeln, weiter zusammenwachsen, zukunftssicher aufstellen und in die ehrenamtlichen Kräfte investieren“, betonten Benjamin Winter und Stefan Timmers. Um dies gewährleisten zu können, müsse aber zwingend eine Lösung gefunden werden, was das DLRG-Vereinsheim am Vechtesee betrifft – denn hier seien die Lebensretter aufgrund der Platzkapazitäten an der Belastungsgrenze.