Modellprojekt
Digitale Formate sollen Gesundheit und Pflege unterstützen

Landrat Uwe Fietzek (Neunter von links), Dezernatsleiter Gert Lödden (Siebter von links) und Projektmanagerin Mareike Bölle (Vierte von links) mit Gästen des Kick-offs „Smarte.Land.Regionen“ sowie Moderatorin Katharina Mehring (links). Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim
Wie können digitale Formate dazu beitragen, Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegesektor zu meistern? Um diese Frage drehte es sich bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Smarte.Land.Regionen“, zu der rund 20 Gäste am 7. November in den NINO-Hochbau in Nordhorn gekommen waren.
Landrat Uwe Fietzek und Projektmanagerin Mareike Bölle freuten sich über die Förderzusage in Höhe von 200.000 Euro aus dem Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“. Insgesamt 25 Millionen Euro hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Verfügung gestellt, um Digitalisierungsprojekte in 20 Landkreisen umsetzen zu können.
In der Grafschaft soll sich das Projekt auf Gesundheit und Pflege konzentrieren. „Die Ausgangslage, in der wir uns befinden, ist keine, die ausschließlich die Grafschaft betrifft. Dennoch steigt auch hier die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung, somit auch die Anzahl der Pflegebedürftigen. Gleichzeitig sehen wir uns damit konfrontiert, dass das professionelle Pflegepotenzial aufgrund demografischer Prozesse sinkt. Hierfür gilt es, Lösungen zu finden“, meinte Uwe Fietzek.
Lösungen sehe der Landkreis darin, dem Wunsch der Bürger nach einem möglichst langen Verbleib in der eigenen Häuslichkeit nachzukommen. Einen wichtigen Beitrag hierzu habe der Landkreis mit dem Regionalen Pflegekompetenzzentrum bereits leisten können. Seit Oktober 2019 sind mehrere Case Managerinnen mit den Akteuren vor Ort vernetzt und begleiten Pflegebedürftige und deren Angehörige in der eigenen Häuslichkeit (www.rekopflege.de).
Nun soll das neue Projekt dazu beitragen, die vorhandenen Strukturen im Gesundheits- und Pflegesektor weiter zu stärken. „Zunächst möchten wir mit allen Akteuren des Gesundheits- und Pflegebereiches eine gemeinsame Digitalstrategie erarbeiten“, erklärte Mareike Bölle und ergänzte: „Dieser Schritt ist wichtig, damit digitale Anwendungen, die zukünftig für Entlastung sorgen sollen, nachhaltig etabliert werden können.“
Im nächsten Projektschritt sollen nun die Bürgermeister eingebunden werden, um die Bedarfe der einzelnen Kommunen zu ermitteln und mit den Akteuren und Betroffenen vor Ort in den Austausch zu kommen. „In der Grafschaft Bentheim finden wir schon jetzt viele gute Verbindungen im Gesundheits- und Pflegesektor vor. Statt Parallelstrukturen aufzubauen, möchten wir dieses Netzwerk weiter stärken“, fasste Gert Lödden, Dezernent für Gesundheit und Soziales im Landkreis Grafschaft Bentheim, zusammen.
Bis zum Projektende im Dezember 2024 sollen erste Kernaktivitäten umgesetzt werden. „Doch auch danach werden wir das Projektziel weiterverfolgen“, versichert Projektmanagerin Mareike Bölle.