12.04.2019, 14:30 Uhr

BUND hat seinen Einsatz für das Vechteufer intensiviert

Die Kreisgruppe des BUND stellte bei ihrer Jahreshauptversammlung auch die Bilanz der eigenen Arbeit vor. Zahlreiche Projekte im gesamten Landkreis dienen dem Schutz von Fauna und Flora. Es gibt einige Kooperationen mit anderen Organisationen.

Die Vechte und ihre Aue sind der Arbeitsschwerpunkt der Kreisgruppe des BUND. Foto: Oppel

Die Vechte und ihre Aue sind der Arbeitsschwerpunkt der Kreisgruppe des BUND. Foto: Oppel

Der gewählte Vorstand der BUND-Kreisgruppe hat elf ordentliche Treffen durchgeführt, zu denen stets die Mitglieder des Beirates geladen wurden.

Es fanden zahlreiche Besprechungen mit Vertretern anderer Naturschutzverbände, Behörden, Ämtern des Landkreises sowie dem Tierpark Nordhorn statt. Die Kontakte zu anderen Natur- und Umweltschutzorganisationen, gerade in den Niederlanden, zu denen bereits in den vergangenen Jahren gute Verbindungen bestanden, wurden in Bezug auf Themen wie Artenschutz, Tourismus, Vechte, Nordhorn-Almelo-Kanal und Management extensiver Grünlandflächen, zum Beispiel an der Vechte, intensiviert.

Schwerpunkte der Arbeit waren: Die Bemühungen des BUND, die Vechte und ihre Aue im Sinne des BUND-Entwicklungskonzeptes - zunächst bezogen auf die Strecke Nordhorn bis Schüttorf - zu gestalten, reichen nun von der Landesgrenze NRW bis zur Staatsgrenze zu den Niederlanden.

Das niederländische Konzept „Rust en Drukte in het Vechtdal“ („Ruhe und Betriebsamkeit im Vechtetal“) wird auf den Bereich der Grafschaft Bentheim übertragen: Auf die diesbezügliche Ausschreibung des Landkreises bewarben sich 3 Planungsbüros. Eine Grafschafter Firma erhielt letztlich die Zusage für die Ausarbeitung des Konzeptes.

NOH-Almelo-Kanal: Laut Zeitungsberichten (GN, Tubantia, Dinkelland Visie) möchte die Stadt Nordhorn die Verbindung zu den Niederlanden über den Nordhorn-Almelo-Kanal wiederherstellen und für den Bootsverkehr nutzen und damit Gewerbe, Freizeitnutzung und Tourismus fördern. Unterstützt wird sie dabei von der niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland. Dass dieses Vorhaben für den Biotop- und Artenschutz höchst problematisch ist, findet keine Erwähnung. Die Kreisgruppe des BUND und Naturschützer des Heimatvereins Denekamp veröffentlichten einen Presseartikel auf beiden Seiten der Grenze, in dem sie deutlich machten, dass sie die geplante Kanalöffnung, die mit erheblichen Umgestaltungs- und Erdarbeiten verbunden sein würde, für indiskutabel halten.

LSG Bentheimer Wald: Der BUND unterstützt grundsätzlich die in dem Entwurf formulierte Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Bentheimer Wald“ im Landkreis Grafschaft Bentheim und die in der Begründung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Bentheimer Wald“ dargelegten Ausführungen.

LSG-Entwurf „Samerrott“: Der BUND unterstützt grundsätzlich die in dem Entwurf formulierte Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Samerrott“ im Landkreis Grafschaft Bentheim und die in der Begründung zur Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Samerrott“ dargelegten Ausführungen. Auch zum entsprechenden Entwurf zum Schutz des Gildehauser Venns durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet reichte der BUND eine umfangreiche unterstützende Stellungnahme ein.

Anlage und Pflege von Biotopen: Das Insektensterben macht auch vor den Schmetterlingen nicht Halt. Sie verschwinden häufig ganz unbemerkt aus unserer Landschaft: Von den Tagfaltern geht es nur etwa einem Drittel noch wirklich gut, viele sind sogar vom Aussterben bedroht. Bei den Nachtfaltern gilt etwa die Hälfte der Arten als gefährdet.

Die Ursachen für den Rückgang der Schmetterlinge sind fast so vielfältig wie die Schmetterlinge selbst.

„Hochleistungsäcker“ mit Raps-, Mais- oder sonstigen Monokulturen sind für nahezu alle Schmetterlingsarten lebensfeindlich. Das gleiche gilt für überdüngte Wiesen. Durch Unkrautvernichtungsmittel verschwinden Raupen-Futterpflanzen und die Nektarquelle der Falter.

Es müssen wieder Lebensgrundlagen für Schmetterlinge geschaffen werden. So legten in einer gemeinsamen Aktion Mitglieder des Vereins der Vogelliebhaber Niedergrafschaft und der BUND-Kreisgruppe Grafschaft Bentheim in ihrem Biotop an der alten Kläranlage in Uelsen eine Schmetterlingswiese an.

Artenschutz: In der vergangenen Brutsaison wurden circa 20 Uferschwalbenpaare an der erweiterten künstlichen Uferschwalbenwand an der Weißen Riete in Schüttorf festgestellt. In der Hoffnung, im Laufe der Zeit auch einen Eisvogel anzusiedeln, wurde in einem Gewässer durch das Einbringen einer kupierten Baumkrone eine Ansitzwarte geschaffen. Während der „Naturschutzwoche für Kinder“ unterstützte der BUND die Naturschutz-AG der Realschule Bad Bentheim bei Bau eines Reptilien-Trockenhanges in Schulwald in Quendorf. Durch die Maßnahmen sollen für die Reptilien künftig sowohl Unterschlupf- als auch Nahrungshabitate geschaffen werden.

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Das Verhalten auf und an Fließgewässern, Kleinlebewesen und Vögel an und in der Vechte, dem Hausfluss der Nordhorner Kanuten, waren Themen des ökologischen Nachmittags, den die Kanujugend des Bootsclubs Nordhorn (BCN) und die Kreisgruppe des BUND veranstalteten.

Vom Erstaunen über die Vielfalt an Kleinlebewesen bis zum Entdeckerstolz reichten die Reaktionen des sieben- bis 15-jährigen Kanunachwuchses des BCN, der „Natur pur“ erlebte. Als ärgerlich empfanden die Kinder und Jugendlichen unachtsam weggeworfenen Müll, der streckenweise die Uferbereiche säumte. Auch in diesem Jahr beteiligte sich die Kreisgruppe des BUND an den Ferienpassaktionen der Grafschafter Kommunen. Insgesamt wurden Bausätze für 80 Kinder in Neuenhaus, Nordhorn, Bad Bentheim und Schüttorf vorbereitet und von den Ferienpassinhabern unter fachkundiger Anleitung zu Nistkästen für Meisen und andere Höhlenbrüter verarbeitet.