14.05.2021, 11:40 Uhr

BUND betont Potenzial von Kleingärten für die Artenvielfalt

Kreisgruppe des BUND fordert: „Gestalten Sie Ihren Garten insektenfreundlich und entdecken Sie die Natur im eigenen Garten!“. Foto: BUND

Kreisgruppe des BUND fordert: „Gestalten Sie Ihren Garten insektenfreundlich und entdecken Sie die Natur im eigenen Garten!“. Foto: BUND

Grafschaft Das Insektensterben hat dramatische Ausmaße erreicht. 40 Prozent der Insekten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Hauptursachen für das Insektensterben sind der Verlust von Lebensraum und der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden, auch im Garten. Hinzu kommen direkte und indirekte Effekte von Pestiziden, die nicht nur auf Zielorganismen wirken, sondern auch auf Nützlinge.

Die Gartensaison ist eröffnet – und gerade in dieser Zeit können sich wohl alle Menschen glücklich schätzen, denen ein grünes Refugium an der frischen Luft zur Verfügung steht. In Deutschland gibt es 17 Millionen Privat- und Kleingärten mit einer Gesamtfläche von 930.000 Hektar. Das entspricht 2,6 Prozent der Gesamtfläche unseres Landes. Kleingärten und Privatgärten und kommunale Grünflächen mit ihrer Biodiversität haben daher enormes Potenzial für Lebensräume für Insekten, sofern sie pestizidfrei und naturnah bewirtschaftet werden. Das ist oftmals gar nicht so schwer.

„Artenvielfalt und Ertrag an Kulturpflanzen schließen sich nicht aus, sondern sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Je mehr Vielfalt an Strukturen und Lebensräumen im Garten geschaffen werden, desto stabiler die Systeme und desto leichter reguliert sich das ökologische Gleichgewicht. Das Wichtigste dabei ist die Neugier auf die Prozesse, die in der Natur stattfinden und die Abkehr vom Versuch, Natur immer korrekt aufzuräumen“, sagen Vertreter der Kreisgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND).

„Es wäre ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, wenn die gesamte Gartenfläche giftfrei und naturnah bewirtschaftet werden würde, so dass neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger entstehen können. Durch die flächendeckende Verteilung der Kleingärten könnte ein wertvoller Biotopverbund entstehen, der die Ausbreitung sogar von seltenen Arten begünstigt“, so der BUND weiter.

In seinem neuen Projekt „Insektenfreundliche Gärten“ zeigt der BUND auf, wie Hobby- und Kleingärtner mit einfachen Maßnahmen dazu beitragen können, lebendige Orte für Tier und Mensch zu schaffen. Denn mitnichten ist es so, dass es keine Alternativen gäbe zu den tonnenweise ausgebrachten Pestiziden – und schonender für das Portemonnaie sind sie zudem.

Ein Animationsvideo „Garten ohne Chemie: So funktioniert insektenfreundliches Gärtnern“ und 10 Tipps für einen insektenfreundlichen Garten sind auf https://www.bund.net/umweltgifte/pestizide/insektenfreundlicher-garten/ zu finden. Zudem veranschaulicht eine Online-Karte, wie ein solches Garten-Netzwerk aktuell entsteht. Dazu kann man seinen Garten auch in die Karte eintragen. So werden immer mehr Menschen angeregt, bei dem Projekt mitzumachen.