03.02.2022, 13:35 Uhr

BUND-Appell: Wasservögel bitte nicht füttern

Der Umweltverband befürchtet Schäden an Tieren und Gewässern. Foto: Pixabay

Der Umweltverband befürchtet Schäden an Tieren und Gewässern. Foto: Pixabay

Grafschaft Die Kreisgruppe Grafschaft Bentheim des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) bittet jetzt Bürgerinnen und Bürger, Wasservögel wie Enten und Schwäne in Parks und Grünanlagen nicht zu füttern. Denn die Fütterung von Wasservögeln schade sowohl den Tieren selbst als auch den Gewässern, heißt es vonseiten des Umweltverbandes. Darüber hinaus begünstige die Ansammlung von Vögeln an den Futterplätzen die Übertragung von Krankheiten, wie zum Beispiel die Vogelgrippe, so der BUND weiter.

„Durch den engen Kontakt zwischen den Wasservögeln am Futterplatz wird die Ansteckungsgefahr unter den Vögeln unnötig erhöht“, erklärt Walter Oppel vom BUND. „Das Futter könnte an solchen Stellen mit Vogelkot verunreinigt werden. Damit laufen gesunde Wasservögel Gefahr, etwaige Krankheitserreger mit dem Futter aufzunehmen und sich anzustecken.“

Der BUND weiß, dass der „Freizeitsport Entenfüttern“ zwar gut gemeint ist, aber sowohl den Vögeln als auch den Gewässern schadet. Viele vermeintliche Vogelfreunde verfüttern tütenweise oftmals altes, zum Teil sogar schimmeliges Brot an die Wasservögel. Nicht selten seien Vogelansammlungen von bis zu hundert Tieren auf Gewässern zu beobachten, die natürlicherweise gerade mal unter zehn Tiere ernähren könnten. „Neben der Verbreitung von Krankheiten führt die massive Konzentration der Wasservögel an den Fütterungsstellen auch zu einer Überdüngung des Gewässers“, erklärt Oppel.

Infolge der damit einhergehenden hohen Nährstoffkonzentrationen vermehren sich die im Wasser schwebenden Algen massenhaft. Dadurch dringt zu den unteren Wasserschichten kein Licht mehr durch. Algen und andere Pflanzen sterben ab und sinken auf den Gewässergrund, wo sie von Bakterien zersetzt werden. Dies verbraucht Sauerstoff, der dann den übrigen Bewohnern der Gewässer, wie zum Beispiel Fischen und Kleinlebewesen, fehlt. „Wild lebende Tiere kommen in der Natur besser ohne uns zurecht“, betont der BUND. Brot stelle keine natürliche Nahrung für die Wasservögel dar. Ohne lokal konzentrierte Fütterungen verteilen sich die Wasservögel an den Gewässern und gehen dort ihrer Nahrungssuche nach.

Um Infektionen an Futterstellen für Singvögel zu vermeiden, empfiehlt der BUND, ein sogenanntes Futtersilo zu verwenden. Darin wird im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung des Futters durch Vogelkot verhindert.

Weitere Infos auch zur Winterfütterung von Gartenvögeln gibt es im Internet auf www.bund-grafschaft-bentheim.de..