Bildband Heekeren liegt vor
Nach der Fotoausstellung Heekeren im Povelturm liegt jetzt auch der entsprechende Bildband vor. Er kann im Buchhandel oder im Stadtmuseum Nordhorn erworben werden.

Das sogenannte „Wagner-Gebäude der Textilgroßhandlung Wagner am Stadtring gegenüber der Post, aufgenommen um 1970. Heute befindet sich dort der Parkplatz der Kreissparkasse. Foto: Heekeren
„Foto Heekeren – Nordhorner Ansichten 1929 bis 1997“ heißt der Bildband, der vor Kurzem im Stadtmuseum Nordhorn offiziell vorgestellt wurde. Museumsleiterin Nadine Höppner und Museumspräsident Dr. Werner Rohr konnten dazu zahlreiche Gäste begrüßen. Ein besonderer Gruß ging in Richtung der Familie Heekeren, auf deren Fotoarchiv der Bildband basierte, ebenso die Ausstellung vor zwei Jahren im Povelturm, die zahlreiche Besucher anlockte.
Das von der Werbeagentur Bartsch & Frauenheim äußerst hochwertig und geschmackvoll gestaltete Buch bietet Gelegenheit, einen Blick auf wichtige Kapitel Nordhorner Geschichte zu werfen.
Es war im Jahr 1929, als der gelernte Kunst- und Kirchenmaler Heinrich Heekeren an der Bentheimer Straße ein Fotoatelier eröffnete. Wie Museumsleiterin Nadine Höppner im Text zum Bildband erläuterte, erfreute sich die private Nachfrage nach Fotografien steigender Beliebtheit und wurde gerade in den 1920er Jahren zum Massenmedium.
Der 1935 geborene Paul Heekeren ging schon in jungen Jahren im Studio seines Vaters Heinrich ein und aus. Mit 15 begann er seine Ausbildung als Fotografenmeister in Braunschweig. Nach dem Tod seines Vaters führte Paul Heekeren das Studio alleine bis 1997 weiter.
Heinrich und Paul Heekeren dokumentierten mit ihren Fotos die Entwicklung der Stadt Nordhorn in ihren verschiedensten Phasen von der beginnenden Industrialisierung infolge des Booms der Textilindustrie über das Wirtschaftswunder bis hin zur Umgestaltung der Innenstadt und zur Ausweisung von Gewerbe- und Industriegebieten.
Wie Nadine Höppner schreibt, entstand eine der bemerkenswertesten Fotoserien von Paul Heekeren im Zuge der geplanten Innenstadtsanierung. Er hielt alle Gebäude links und rechts der Hauptstraße mit der Kamera fest.
Der damalige Stadtdirektor Brandt erkannte den beginnenden Strukturwandel sowohl der Textilindustrie als auch der Stadt. In der Veröffentlichung „Modernisierung der Stadt“ von Eduard Führ weist Brandt auf die Übermacht der Textilindustrie hin, die die öffentliche Hand zu einem Handlanger degradiert und nötige städtebauliche sowie wirtschaftspolitische Veränderungen zu verhindern droht.
1979 wurde ein Ideenwettbewerb zur Umgestaltung der Hauptstraße ausgeschrieben. Hier kam Paul Heekeren ins Spiel. Nadine Höppner schreibt: „Um sich im Zuge der nun folgenden Sanierungsmaßnahmen die Bebauung und die Verkehrssituation in der Hauptstraße vergegenwärtigen zu können, brauchte man von Aufnahmen von jedem einzelnen Haus in der Straße. Den Auftrag für diese Bilder erhielt Paul Heekeren. Die Bilder wurden dann maßstabsgerecht auf eine Modellanlage geklebt, durch die man mittels eines optischen Schlittens fahren konnte, um so die Häuser- und Straßensituation betrachten zu können.“ Heinrich und Paul Heekeren haben die Ansichten einer Stadt festgehalten, die sich ständig gewandelt hat. Sie haben für die gegenwärtige und die zukünftige Generation dokumentiert, wie es einst in Nordhorn war.
Das Buch ist imm Buchhandel oder im Shop des Stadtmuseums Nordhorn erhältlich. Nähere Informationen: www.stadtmuseum-nordhorn.de