Bentheimerin erzählt von Arbeit bei europäischer Bank

Katrin Bock - früher selbst Schülerin des Burg-Gymnasiums - berichtete in Bad Bentheim von ihrer Arbeit bei der europäischen Investitionsbank. Foto: privat
Bad Bentheim Anlässlich des EU-Projekttages der Bundesregierung berichtete die ehemalige Burg-Gymnasiastin Katrin Bock kürzlich den Schülerinnen und Schülern der 11. und 12. Jahrgangsstufe von ihrer Arbeit bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg.
Zunächst erklärte sie, welche Aufgaben und Möglichkeiten die EIB hat, deren Hauptsitz sich in Luxemburg in unmittelbarer Nachbarschaft anderer EU-Institutionen befindet. Außerdem ging Katrin Bock
auf einige von der EIB finanzierten Projekte ein, die sie bis zur Genehmigungs- und Auszahlungsphase betreut. „Während sie in früheren Jahren Länder im pazifischen Raum und in Afrika bereiste und dort die mit Krediten der EIB finanzierten Entwicklungsprojekte beaufsichtigte, ist sie jetzt für asiatische Länder wie Indien, Bangladesch und Sri Lanka zuständig, die teilweise noch immer sehr unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden“, berichtet die Schulleitung in einer Pressmitteilung.
Aber nicht nur in fernen Ländern bewirke die EU mit ihrer Bank Gutes, auch für Infrastrukturverbesserungen in Europa gibt sie günstige Kredite, wie für den Flughafen Münster/Osnabrück und für das Atomkraftwerk in Lingen. „Beides wäre heutzutage jedoch nicht mehr förderungswürdig“, betonte Katrin Bock, da aktuell die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien „ganz oben auf der Agenda der EU“ stünden. Jedes beantragte Projekt müsse strenge Anforderungskriterien in diesen Punkten erfüllen.
Am Beispiel eines Förderprojekts in Mosambik verdeutlichte die Referentin, die BWL mit dem Schwerpunkt internationale Wirtschaft studiert hat, welche Motivation sie in ihrem Beruf antreibt. Mit Hilfe kleiner Solarzellen, die ein holländisches Unternehmen produziert und liefert, werden Tausende von ärmlichen Behausungen mit Strom versorgt. Welche lebensverändernde Bedeutung dies für die dort lebenden Menschen hat, habe sie mit eigenen Augen gesehen und sei davon sehr berührt gewesen. Zugang zu sauberem Trinkwasser sei ein weiteres großes Thema in ihrer Arbeit, ebenso wie die Versorgung mit Mobilfunknetzen.
Wie kommt man an einen solchen Job?
Diese Frage beantwortete die ehemalige Abiturientin von 1999 ganz freimütig: „Mit Geduld und Glück.“ Schon früh habe sie als gebürtige Australierin mit der Muttersprache Englisch und einem großen Interesse an politischen Themen eine Tätigkeit für eine internationale Organisation angestrebt. Die Zeit in der Grafschaft habe sie für den europäischen Gedanken sensibilisiert. Nach dem Studium habe sie sich mit Praktika internationale Erfahrung angeeignet und bei der Niederlassung der EIB in Sydney angeheuert. Nach eineinhalb Jahren sei endlich die Zusage gekommen. Es lohne sich, für seine Ziele „dranzubleiben“, ermunterte sie abschließend die Oberstufenschülerinnen und -schüler, und auch einmal die ausgetretenen Pfade zu verlassen.
Gleichzeitig sei sie immer noch sehr eng mit der Grafschaft verbunden. Auch an das Burg-Gymnasium habe sie lebhafte Erinnerungen. Die Schulaula, in der sie unter anderem ihre Präsentation zeigte, gab es damals noch nicht. Im Kunstunterricht, so erzählte sie, musste ein Modell der zukünftigen Aula entworfen und gebaut werden, was ihr nach eigener Einschätzung nicht gut gelungen sei; die existierende Räumlichkeit finde sie dagegen sehr schön.