Bauern blockieren die Bundesstraßen im Berufsverkehr
Mit ihrem Protest wollen die Landwirte auf die Pläne der Bundesregierung zu Änderungen im Natur- und Tierschutz und zum Schutz des Grundwassers durch Nitrat hinweisen. Außerdem beklagen die Landwirte, dass ihr Berufsstand in Misskredit gebracht werde.

© Lüken, Jürgen
Die Kolonne der Trecker auf der B403 machte das Überholen im Berufsverkehr unmöglich. Foto:Lüken
Die Landwirte in der Grafschaft und im Emsland haben heute Morgen mit ihren Traktoren für lange Staus auf den Straßen, vornehmlich auf den Bundesstraßen gesorgt und Teile des Berufsverkehrs behindert oder sogar lahm gelegt. Nach Angaben der Polizei kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Betroffen waren insbesondere die Bundesstraßen 213 und 403. Besonders zwischen Nordhorn und Bad Bentheim kam es dabei zu langen Staus.
Von der Rückfahrt zu ihren Höfen waren die Landwirte im Schritttempo unterwegs und beeinträchtigten so den Berufsverkehr. Aus Sicht der Polizei sei es zunächst einmal nicht verboten, wenn die Bauern mit ihren Traktoren auf den Straßen unterwegs sind. Nach ersten Schätzungen waren 200 Trecker auf den Straßen unterwegs, wobei die Polizei aber nicht alle Trecker erfassen konnte. Die Beamten achteten darauf, dass die Landwirte nicht auf die Autobahnen fuhren.
Die Landwirte hatten die überraschende Aktion in den sozialen Netzwerken organisiert. Auch für den Nachmittag haben die Landwirte weitere Straßenblockaden angekündigt. Bereits am 22. Oktober hatte es in zahlreichen norddeutschen Innenstädten Trecker-Demos gegeben. Der Ärger der Landwirte richtete sich gegen die Pläne der Bundesregierung unter anderem für mehr Natur- und Tierschutz in der Landwirtschaft und zum Schutz des Grundwassers vor Nitrat, das durch Überdüngung in den Boden gelangt. Außerdem führe „Bauernbashing“, also herablassende Äußerungen über Landwirte, in vielen Bereichen zu Ärger in der Berufsgruppe. Siehe auch die Polizeimeldung.