Ausstellung
Otto-Pankok-Museum zeigt ab 28. Juli „märchenhaftes Irland“

Das Otto-Pankok-Museum zeigt ab dem 28. Juli Werke des britischen Künstlers Arthur Rackham. Foto: Otto-Pankok-Museum
Mit dem britischen Künstler Arthur Rackham (1867-1939) bringt das Otto-Pankok-Museum in Gildehaus ab Freitag, 28. Juli, einen der „impulsgebenden Illustratoren“ des vergangenen Jahrhunderts in die Grafschaft.
In der Hochzeit der Zeichenkunst der 1920er- bis 1940er-Jahre war Rackham tonangebend. Bis heute hat er Nachfolger seiner Kunst. Einer davon heißt: Hollywood. Werke von Arthur Rackham finden sich in den Sammlungen vieler großer Museen vom Louvre über die Londoner Tate Gallery bis zur MET in New York.
Das Otto-Pankok-Museum holt Rackham nun in die Grafschaft. Zusammen mit dem irischen Autor James Stephens (1880-1950) nahm sich Rackham nach dem Ersten Weltkrieg die irischen Mythen vor und inszenierte sie zu einem märchenhaften Spiegelbild seiner Zeit der gesellschaftlichen Umbrüche. Und immer wieder stellte er mit seiner Kunst die Frage: Was ist dran an der irischen Vorstellung, dass es hinter der erkennbaren realen Welt noch eine oder weitere andere Welten liegen? Und ist mit ihnen ein geistiger Reichtum für die Menschen verknüpft?
Arthur Rackham bringt dies in seinen Illustrationen immer wieder in poetischer und dynamischer Weise auf den Punkt. Und umspielt auf ganz eigene Art und Weise das dem Otto-Pankok-Museum durch seinen Namensgeber vorgegebene Thema: der Mensch als Bewahrer der Menschlichkeit in einer unsäglichen Zeit durch die Kunst. Das Otto-Pankok-Museum zeigt originale Drucke von Federzeichnungen aus dem Jahr 1924 und auch einige farbige Chromolithographien aus dieser Zeit. Dazu hatte die Kuratorin Sharon Oettel-Bakker mit einem der führenden Antiquariate Irlands erfolgreich Kontakt aufnehmen können. Die meisten Exponate kommen direkt aus Dublin.
Sie freut sich zusammen mit dem Vorstand, dass zudem – von einem Sammler bereitgestellt – ein kleines Konvolut von Drucken des Folk-Künstlers Dermot McCarthy aus den 1980er-Jahren gezeigt werden kann. Dermot McCarthy arbeitet die „Anderswelten“ direkt und unbeirrt von Kunstdiskussionen in seine Federzeichnungen ein. Schließlich hat sich Sharon Oettel-Bakker noch entschieden, farbige Holzschnitte von Esteban Fekete (1924-2009) zu zeigen. Er bereiste Irland und brachte individuelle Szenen mit und gestaltete sie in seiner bekannten farbdurchdringenden Weise.
Auf Barytpapier abgedruckte Schwarzweiß-Fotografien irischer Landschaften, kleine Ausschnitte von Gedichten des irischen Dichters William Butler Yeats (1865-1939) und Drucke zeitgenössischer Darstellungen des Lebens im Irland des 19. Jahrhunderts runden die Ausstellung ab.
Für Sharon Oettel-Bakker und den Vorstand des Museums ist diese Ausstellung einmal mehr die Hinwendung zu dem Anliegen, wie Kunst das Leben der Menschen bereichert. Die Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 28. Juli, beginnt um 19 Uhr.