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Almelo: Alte Struktur zurück in der Innenstadt

Almelo verfügt über ein Netz von Wasserwegen. Foto: privat
Almelo „Eigentlich“ hätte es in diesem Jahr große Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum in Almelo gegeben – wegen der Coronasituation mussten diese aber auf nächstes Jahr verschoben werden. Nichtsdestotrotz sind die Baulichkeiten der „Wasserstadt“, mit denen ein Stück der alten Struktur in die moderne Innenstadt zurückgeholt werden soll, rechtzeitig fertig. Ein großzügiges Wasserbecken direkt am Markt, gekrönt von einer prachtvollen Eisvogel-Skulptur, liegt genau an der Stelle des alten Stadthafens. Im ganzen Bereich der Innenstadt erinnern sprudelnde Brunnen daran, welche Rolle das Wasser schon immer für die Stadt gespielt hat – und heute wieder spielt.
Schon auf der ältesten Karte aus dem Jahr 1570 fallen die vielen Gewässer auf. In den Kolken wurde Flachs gebleicht, über die Bäche und später den Kanal Handel getrieben. Beides ermöglichte den Aufstieg der Stadt zu einer blühenden Textilstadt. Mit dem Niedergang der Textilindustrie in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts verloren die Fabriken ihre Bedeutung und wurden zum Teil abgerissen, zum Teil umgewidmet in Büro- oder Veranstaltungsräume. Das „Indie-Terrein“ auf dem Grundstück einer ehemaligen Spinnerei ist ein Paradebeispiel für ein junges urbanes Szenequartier geworden.
Auch der alte Handelshafen in der Innenstadt wurde in den 70ern zugeschüttet und zu einem weitläufigen Platz umgestaltet. Hier findet 2mal wöchentlich der Mark statt, aber irgendetwas fehlte immer… Im Zuge einer Rückbesinnung entschlossen sich die Verantwortlichen daher, das Wasser wieder gemäß seiner historischen Bedeutung in die Stadt zurückzuholen. Am Stadthafen, dem Stadtweiher und dem Yachthafen entlang zieht sich jetzt wieder eine fast maritime Achse durch die Stadt, die auch mit historischen Ausflugsbooten oder dem Kanu befahren werden kann.
Mittlerweile hat Almelo mehr als 70.000 Einwohner, und obwohl stolze 600 Jahre alt, schläft die Stadt keineswegs. Sie erfindet sich permanent neu und passt sich auch zum Beispiel mit innovativen Ideen beim Wohnungsbau und der Nutzung von leerstehenden Ladenflächen den Erfordernissen der Zeit an. So wurde aus dem ehemaligen Kaufhaus „V&D“ ein Stadtquartier mit einem Mix aus schicken Apartments, Sozialwohnungen und Erholungsflächen. Wer sich für die Kultur und Architektur dieser jungen alten Stadt interessiert, kann sich auf www.besuchalmelo.de Vorschläge für interessante Spazierwege durch die Stadt herunterladen. Dort finden sich auch Tourenvorschläge, um die Stadt vom Wasser aus zu erkunden, und für Ausflüge per Rad in das grüne Umland.

Das Pfannkuchenboot ist eine der Attraktionen in Almelo. Foto: privat

© P.Remmelts
Almelo lässt sich wunderbar vom Kanu aus erkunden. Foto: privat