07.05.2021, 15:05 Uhr

Aktion in Nordhorn zum Ende des Zweiten Weltkrieges

Zitate auf Bannern erinnern an die Befreiung vom Nationalsozialismus. Banner befinden sich am Rathaus (auf dem Foto John Joosten, Bürgermeister der niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland, Laura Küpker vom Kulturreferat der Stadt Nordhorn, und Bürgermeister Thomas Berling), am Bahnhof und an den Torbrücken. Foto: Stadt Nordhorn

Zitate auf Bannern erinnern an die Befreiung vom Nationalsozialismus. Banner befinden sich am Rathaus (auf dem Foto John Joosten, Bürgermeister der niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland, Laura Küpker vom Kulturreferat der Stadt Nordhorn, und Bürgermeister Thomas Berling), am Bahnhof und an den Torbrücken. Foto: Stadt Nordhorn

Nordhorn Anläßlich des Gedenktags zur Befreiung vom Nationalsozialismus am Samstag, den 8. Mai wurden in Nordhorn bereits am Freitag fünf Banner mit Zitaten aufgehängt. Sie stammen von berühmten Persönlichkeiten und sollen dazu anregen, sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 76 Jahren auseinanderzusetzen.

„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ sagte einmal die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Von dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer stammt das Zitat „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dafür, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon“. Diese und drei weitere Zitate sind auf den Spruchbannern zu lesen, die am Nordhorner Rathaus, am Bahnhof und an den Torbrücken an beiden Enden der Innenstadt aufgehängt wurden.

Das Banner am Rathausbalkon hängten Bürgermeister Thomas Berling und sein Amtskollege John Joosten aus der niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland gemeinsam mit Laura Küpker vom städtischen Kulturreferat am Freitagvormittag gemeinsam auf. Es trägt das Zitat „Erinnern ist Arbeiten an der Zukunft“ der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann. Küpker hat die Banner gestaltet. Berling hatte am Dienstag auch gemeinsam mit Joosten Kränze zum Totengedenken in Denekamp niedergelegt. Ratsvorsitzender Ewald Mülstegen legt am Samstag in aller Stille einen Kranz im Schwarzen Garten nieder.

Es ist das zweite Jahr in Folge, dass aufgrund der Corona-Pandemie weder in den Niederlanden noch in Deutschland öffentliche Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs in gewohnter Form stattfinden können. „Dabei ist es so wichtig, die Erinnerung wach zu halten“, sagt Berling. „Nur wenn wir uns regelmäßig klar machen, was für unermeßliches Leid der Nationalsozialismus und der Krieg den Menschen auf diesem Planeten gebracht haben, werden wir verhindern können, dass die Geschichte sich wiederholt.“

Mit der Banneraktion sollen die Menschen in Nordhorn daher auch ohne eine offizielle Gedenkveranstaltung zum Nachdenken angeregt werden. Die Idee dazu stammt vom städtischen Arbeitskreis Gedenken. Alle sechs Fraktionen des Rates hatten sofort die Bereitschaft erklärt, die Aktion zu unterstützen. Die Arbeitskreismitglieder Marianne Schnelle und Hartmut Lenhard hängten stellvertretend für die weiteren Mitglieder die Banner an der Lingener und Bentheimer Torbrücke auf. Die Banner sollen eine Woche lang hängen bleiben.

„Ich bin froh, dass nicht nur der Rat fraktionsübergreifend hinter der Aktion steht, sondern dass wir weiterhin auch grenzübergreifend gedenken“, so Berling. Die Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie hätten den Menschen im Grenzgebiet bewusst gemacht, wie sehr man sich bereits an die offenen Grenzen in Europa gewöhnt habe. „Es ist wichtig zu verstehen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Der Frieden und die Freiheit in Europa sind extrem wertvoll und wir alle müssen daran mitwirken, beides zu bewahren“, so der Bürgermeister.

Marianne Schnelle und Hartmut Lenhard vom Arbeitskreis Gedenken hängten stellvertretend für die weiteren Mitglieder die Banner an der Lingener und Bentheimer Torbrücke auf. Foto: Stadt Nordhorn

Marianne Schnelle und Hartmut Lenhard vom Arbeitskreis Gedenken hängten stellvertretend für die weiteren Mitglieder die Banner an der Lingener und Bentheimer Torbrücke auf. Foto: Stadt Nordhorn