06.04.2023, 15:57 Uhr

Konzert- und Theatersaal

„Akte Münsterlandmörder“ zeigt True Crime aus der Region

In der Bad Bentheimer Franzosenschlucht wurde 2021 für den Film über den Münsterlandmörder gedreht, der in den 1970er-Jahren mehrere Frauen ermordet hat. Archivfoto: J. Lüken

© Lüken, Jürgen

In der Bad Bentheimer Franzosenschlucht wurde 2021 für den Film über den Münsterlandmörder gedreht, der in den 1970er-Jahren mehrere Frauen ermordet hat. Archivfoto: J. Lüken

Vier Frauen, ermordet und vergessen. Von einem Serienmörder, der von 1971 bis 1974 das Münsterland und die umliegenden Regionen in Angst hielt und dann spurlos verschwand. Wer war dieser Unbekannte? Wer kennt die Wahrheit? Diesen Fragen geht das Dokudrama „Akte Münsterlandmörder“ am Donnerstag, 13. April, um 18 Uhr im Nordhorner Konzert- und Theatersaal nach. Auf Einladung des Kreis- und Kommunalarchivs in Nordhorn und des Kulturreferats der Stadt Nordhorn zeigt Filmemacher Detlef Muckel seinen Streifen erstmals in der Grafschaft.

„Akte Münsterlandmörder“ macht auf neue Theorien rund um die Mordserie aufmerksam und gibt mögliche Antworten auf ungeklärte Fragen: Der Münsteraner Regisseur Muckel reist dazu zurück in die 1970er-Jahre und durchleuchtet die grausamen Schicksale der ermordeten Frauen, die aus dem Münsterland und der Grafschaft Bentheim kamen. Sie alle waren jung und dunkelhaarig und sie sind zu ihrem Mörder ins Auto gestiegen. „Der Film schaut in den Kopf des Täters und zeigt, was möglicherweise in den Stunden vor dem Mord passiert sein könnte“, heißt es in einer Ankündigung. Zusammen mit IT-Forensikern hat Muckel neue Erkenntnisse und mögliche Theorien entwickelt.

Der Film soll nicht nur zeigen, was passiert ist, sondern auch Präventionsarbeit leisten. In Zusammenarbeit mit dem Opferverein „Weißer Ring“ vermittelt Muckel jungen Menschen, wie gefährlich es ist, sich unbedarft auf Fremde einzulassen. Insbesondere die heutige Vielzahl an Online- und Social Media-Angeboten mache es potenziellen Tätern ungleich einfacher als in den 1970er-Jahren. „Der Täter damals musste sich seine Opfer im wahren Leben suchen, etwa beim Trampen an der Straße oder bei einem Kneipenbesuch“, so Muckel. „Heute kann dies ganz einfach online passieren, über Dating-Plattformen oder Social Media. Wir möchten die Menschen über diese Gefahren aufklären.“

Kreisarchivar Christian Lonnemann und Kulturreferentin Kerstin Spanke freuen sich, diese True-Crime-Doku nun auch in Nordhorn zeigen zu können. „Da zwei der ermordeten Frauen aus der Grafschaft stammten, ist der Film ein wichtiges zeitdokumentarisches Zeugnis“, so Lonnemann: „Durch den Film werden die Opfer ein Stück weit vor dem Vergessen bewahrt.“ Auch Spanke hält die Aufführung im KTS für wichtig, zumal seit Filmstart im November 2022 zahlreiche Nachfragen dazu eingegangen seien. Für die Kulturabteilungen des Landkreises und der Stadt soll die Filmpremiere ein Startschuss für weitere Kooperationstätigkeiten sein. „Wir möchten gemeinsam in loser Folge verschiedene kulturelle Projekte realisieren“, berichtet Spanke. „Wenn wir unser jeweiliges Know-how miteinander verbinden, ergibt das tolle Synergieeffekte für die Bürger.“

Karten für das Dokudrama „Akte Münsterlandmörder“ gibt es für 11,50 Euro beim VVV Nordhorn an der Firnhaberstraße 17 in Nordhorn, Telefon 05921 80390.